Synonyme: chronische Polyarthritis (CP), primär chronische Polyarthritis (PCP)
Laienbegriff: Rheuma
Englisch: Rheumatoid arthritis
Die rheumatoide Arthritis, kurz RA, ist eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung, welche die Innenhaut (Synovialis) der Gelenke befällt und dadurch das klinische Bild einer Polyarthritis hervorruft. Fakultativ können auch andere Organe betroffen sein. Die Erkrankung zeigt einen schubweisen, progredienten Verlauf, der zur Zerstörung der Gelenke und zu schwerwiegenden Behinderungen bis zur Invalidität führen kann.
Die rheumatoide Arthritis hat eine Prävalenz von rund 1% und ist nach der aktivierten Arthrose die häufigste inflammatorische Gelenkerkrankung. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer und auch familiäre Häufungen sind zu beobachten. Der Manifestationsgipfel liegt für Frauen zwischen dem 55. und 64. Lebensjahr, bei Männern tritt die Krankheit am häufigsten zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr auf.
Die genauen Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind zum größten Teil ungeklärt. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der bestimmte körpereigene Gewebe (z.B. Gelenkknorpel) und Bindegewebe vom Immunsystem, nämlich von Antikörpern und Phagozyten angegriffen werden. Für die Erkrankung besteht eine genetische Disposition: Die rheumatoide Arthritis tritt familiär gehäuft auf und ist mit bestimmten MHC- bzw. HLA-Merkmalen assoziiert. Das Vorhandensein der genetischen Variante HLA-DRB1 ist dabei das wichtigste ausschlaggebende, prädisponierendes Merkmal.
Die Basisdiagnostik bildet die klinische Untersuchung der betroffenen Körperpartien. Darüber hinaus stehen die Bildgebung und Laboruntersuchungen im Vordergrund.
Der Nachweis von ACPA und RF in Kombination gilt als nahezu beweisend für eine rheumatode Arthritis.
In der Initialphase zeigen sich Allgemeinsymptome:
Im weiteren Verlauf kommt es schließlich zu den typischen Manifestationen am Bewegungsapparat:
Extraartikulär manifestiert sich die Erkrankung vor allem an:
Das American College of Rheumatology hat 7 Kriterien definiert, anhand derer die Diagnose "Rheumatoide Arthritis" gestellt werden kann:
Eine rheumatoide Arthritis liegt vor, wenn ein Patient, mindestens 4 von 7 Kriterien erfüllt. Die ersten 4 Kriterien müssen über einen Zeitraum von mindestens 4 - 6 Wochen bestehen.
Die medikamentöse Therapie der RA kann mit folgenden Wirkstoffen erfolgen:
Additiv werden physikalische Therapieoptionen genutzt:
Vor allem in der Frühphase kann eine Synovektomie den Krankheitsbeginn günstig beeinflussen. Als weitere Therapieoptionen können die Durchführung einer Radiosynoviorthese sowie chirurgische Rekonstruktionen (z.B. Arthrodese, Arthroplastik) in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten mit einer RA ist nach längerer Erkrankung ein hoher Grad an Erwerbsunfähigkeit sowie eine Verkürzung der Lebenszeit um drei bis zwölf Jahren beschrieben. Eine rechtzeitige und adäquate Therapie kann dem jedoch entgegen wirken.
Fachgebiete: Orthopädie, Rheumatologie
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.
DPB-Chronik ?45 Jahre Selbsthilfe bei Schuppenflechte?
Deutscher Psoriasis Bund e.V. (DPB)
12.04.2018