Gold ist ein chemisches Element aus der Gruppe der Übergangsmetalle, das im Periodensystem mit dem Symbol Au abgekürzt wird und die Ordnungszahl 79 trägt.
Gold ist ein Schwermetall und zählt zu den 22 Reinelementen - es besteht aus nur einem stabilen Isotop. Im Reinzustand ist es weich und biegsam und lässt sich aufgrund seiner hohen plastischen Verformbarkeit (Duktilität) zu besonders dünnen Folien ausrollen, die nur wenige hundert Atomdurchmesser dick sind. In Legierungen mit anderen Metallen gewinnt es an Härte.
Gold ist darüberhinaus ein typisches, ökonomisch und ästhetisch bedeutsames Edelmetall. Von gewöhnlichen Säuren (z.B. Salzsäure) wird es nicht angegriffen. Nur stark oxidierende Säuren wie Königswasser oder Selensäure lösen Gold, ebenso wie die Halogene Chlor, Brom und Iod.
Gold ist aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit und inerten Materialeigenschaften ein idealer Werkstoff für zahnärztliche Restaurationen und wird u.a. als Ausgangsmaterial für Inlets, Onlets und Kronen verwendet. Beim so genannten Dentalgold handelt es sich um Legierungen, die hochgoldhaltig oder goldreduziert sein können. Meist werden die Füllungen gegossen, teilweise aber auch als Goldhämmerfüllung direkt in der Kavität kondensiert. Ein Nachteil des Werkstoffs sind seine hohen Kosten.
In der Ophthalmologie werden Goldimplantate zum Beschweren des Oberlids (Lid-Loading) im Rahmen der Therapie eines Lagophthalmus eingesetzt.
In der HNO-Heilkunde wird Gold als Werkstoff für Paukenröhrchen verwendet. Früher wurden ebenfalls Gehörknöchelchen-Implantate aus Gold hergestellt, heute erfolgt dies weitgehend aus Keramik oder Titan.
Einige Goldverbindungen, die Goldsalze Natriumaurothiomalat und Auranofin, werden als so genannte Basistherapeutika zur medikamentösen Langzeitherapie der rheumatoiden Arthritis (RA) eingesetzt.
Ein Nachteil von Goldverbindungen ist, dass sie zu beträchtlichen Nebenwirkungen führen, die u.a. die Leber, die Nieren und das blutbildende System betreffen. Dies führt häufig zum Therapieabbruch. Eine Unverträglichkeit von goldhaltigen Medikamenten kann sich wie folgt äußern:
Zur Überwachung einer Therapie mit Goldpräparaten kann der Serumspiegel bestimmt werden.
Zur Bestimmung des Goldspiegels im Blut werden 1 ml Blutserum benötigt.
Der Therapiebereich für den Goldspiegel im Blut liegt bei 1,0 bis 4,0 mg/l.
Erhöhte Werte treten bei einer Überdosierung von Goldpräparaten auf. Jedoch wurden bei Spiegeln bis zu 6,0 mg/l über keine nennenswerten Nebenwirkungen berichtet.
Bei Therapien mit Goldpräparaten sollten regelmäßige Blutbildkontrollen und die Bestimmung von Transaminasen, Urinstatus sowie (Gesamt-)Eiweiß im Urin erfolgen. Bei einem Verdacht auf eine Gold-Allergie sollten allergenspezifische IgE-Antikörper bestimmt werden.
Tags: Edelmetall, Element, Schwermetall, Übergangsmetall
Fachgebiete: Chemie, Rheumatologie, Zahnmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 5. Juni 2022 um 01:09 Uhr bearbeitet.
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