von griechisch: philia - Liebe
Englisch: eosinophilia
Der Begriff Eosinophilie kann unterschiedliche Bedeutungen haben.
Eosinophilie beschreibt in der Chemie die Eigenschaft von Substanzen, die aufgrund ihrer gegenüber Säuren basisch reagierenden funktionellen Gruppen oder ionischen Eigenschaften mit diesen eine Säure-Base-Reaktion eingehen.
In der Histologie dient der Begriff zur Bezeichnung von Gewebe- bzw. Zellstrukturen, die durch saure Farbstoffe anfärbbar sind (beispielsweise durch Eosin). Hier ist eosinophil mit azidophil gleichzusetzen.
Synonym: eosinophile Granulozytose
In der Hämatologie bezeichnet man eine Vermehrung der eosinophilen Granulozyten in peripheren Blut als Eosinophilie. Sie ist eine Form der Granulozytose.
Eine sehr ausgeprägte Form der Eosinophilie wird als Hypereosinophilie bezeichnet. Das Gegenteil der Eosinophilie ist die Eosinopenie.
ICD10-Code: D72.1
Im folgenden wird nur der hämatologische Aspekt weiter besprochen.
Eine Eosinophilie ist häufig mit einer Basophilie vergesellschaftet. Sie kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Dazu zählen unter anderem:
Darüber hinaus sieht man bei vielen Infektionskrankheiten eine Eosinophilie als Zeichen der beginnenden Rekonvaleszenz ("Morgenröte der Genesung") oder krankheitsbegleitend bei Lepra, Gonorrhoe und Amöbenruhr. Auch in der Inkubationszeit einiger Infektionskrankheiten (z.B. Scharlach, Masern oder Erythema infectiosum) kann eine Eosinophilie auftauchen.
Der Referenzbereich für eosinophile Granulozyten bei Erwachsenen liegt ungefähr zwischen 0,05 und 0,25 (0,4) G/l, entsprechend 50 bis 250 (400) Zellen pro µl. Ausschlaggebend ist der vom Labor angegebene Referenzwert. Damit stellen eosinophile Granulozyten im normalen Differentialblutbild etwa 1-4% der Leukozyten.
Fachgebiete: Hämatologie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 7. September 2019 um 09:01 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.