Cefoxitin
Handelsnamen: Mefoxin®, Mefoxitin®
Englisch: cefoxitin
Definition
Cefoxitin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine und wird dort in die zweite Generation eingeordnet.
Chemie
Cefoxitin ist ein halbsynthetisches Derivat, ausgehend von einem natürlichen Cephamycin, das aus Streptomyces lactamdurans gewonnen wird. Die Summenformel lautet C16H17N3O7S2. Die molare Masse beträgt 427,45 g/mol.
Pharmazeutisch verwendet wird Cefoxitin-Natrium. Es handelt sich in Reinform um ein weißes, stark hygroskopisches Pulver, das sehr leicht wasserlöslich, jedoch wenig löslich in Ethanol ist. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 160 °C.
Wirkmechanismus
Cefoxitin bindet an Penicillin-bindende Proteine (PBPs) oder Transpeptidasen. Dadurch verhindert es das Crosslinking zwischen den Peptidoglykan-Schichten der bakteriellen Zellwand und blockiert damit die Zellwandsynthese.
Wirksamkeit
Keime mit einer minimalen Hemmkonzentration (MHK) von weniger als als 4 µg/ml werden als sensibel angegeben. Bei einer MHK größer als 16 µg/ml werden sie als resistent eingeordnet.
Aktuell erfolgt die Beurteilung der Wirksamkeit von Antibiotika anhand der sog. Clinical breakpoints.
Wirkspektrum
Das Wirkspektrum von Cefoxitin umfasst u.a.:
- Methicillin-sensibler Staphylococcus aureus
- Streptokokken
- Escherichia coli
- Salmonella sp.
- Proteus vulgaris
- Flavobacterium sp.
- Klebsiella sp.
Resistent sind MRSA, Enterokokken, Listeria monocytogenes, Enterobacter sp.und Bacteroides sp.
In der Mikrobiologie wird Cefoxitin schon seit längerem statt Methicillin als Leitantibiotikum eingesetzt, um Staphylococcus-aureus-Isolate auf das Vorliegen von MRSA zu testen.
Resistenz
Aufgrund seiner 7-alpha-Methoxygruppe ist Cefoxitin sehr resistent gegenüber bakteriellen Betalaktamasen. Seine Wirksamkeit kann jedoch durch das mecA-Gen unterlaufen werden. Es kodiert ein alternatives Penicillin-bindendes Protein, das PBP2a, das eine geringere Bindungsaffinität zu Antibiotika wie Cefoxitin hat und auch in Anwesenheit von Betalaktamantibiotika ein Crosslinking ermöglicht.
Dosierung
Die Dosis beträgt bei Erwachsenen 1 bis 2 g, alle 6 bis 8 Stunden. Bei Kindern ab 3 Monaten liegt die empfohlene Dosis bei 80 bis 160 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Diese sollte in vier bis sechs gleiche Dosen aufgeteilt werden. Die Gesamtdosis von 12 g pro Tag sollte nicht überschritten werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Literatur
- H. Knothe, G.A. Dette: Antibiotika in der Klinik. Aesopus Verlag GmbH Basel, München 1980. Cum Erratis.