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Leukozyt

von altgriechisch: λευκός ("leukos") - weiß; κύτος ("kytos") - Zelle
Synonyme: weißes Blutkörperchen, weiße Blutzelle
Englisch: leukocyte, white blood cell

1. Definition

Als Leukozyten bezeichnet man die Zellen des menschlichen Bluts die – im Gegensatz zu den Erythrozyten – einen Zellkern enthalten. Zudem tragen sie keinen Blutfarbstoff (Hämoglobin), man nennt sie deshalb auch "weiße Blutkörperchen".

2. Unterteilung

Bei Leukozyten handelt es sich nicht um eine homogene Zellsorte, sondern um eine Familie von Blutzellen, die im menschlichen Immunsystem sehr unterschiedliche Funktionen haben. Man kann die Leukozyten nach morphologischen Kriterien grob in die folgenden Klassen unterteilen:

Diese Einteilung wird teilweise auch zur Erstellung des sogenannten Differentialblutbilds herangezogen. Das Verteilungsmuster der verschiedenen Zellsorten dient unter anderem zur Beurteilung des Immunstatus bzw. des Verlaufs von Infektionskrankheiten.

Verschiedene Blutzellen aus der Gruppe der Leukozyten

3. Herkunft

Leukozyten werden unter physiologischen Bedingungen im menschlichen Knochenmark gebildet und gelangen von dort aus in den Blutstrom. Den Prozess der Bildung aus pluripotenten hämatopoetischen Stammzellen bezeichnet man als Leukopoese.

4. Morphologie

Die verschiedenen Leukozyten-Formen verfügen über sehr unterschiedliche Zellmerkmale. Ihr mittlerer Durchmesser schwankt zwischen 7 µm bei Lymphozyten und 20 µm bei Monozyten. Der Zellkern kann je nach Zelllinie rundlich, bohnenförmig, stabförmig oder segmentiert sein. Der Zytoplasmasaum ist bei Lymphozyten sehr schmal, bei Monozyten deutlich breiter. Das Zytoplasma selbst kann transparent sein oder Granulationen aufweisen.

Im Gegensatz zu Erythrozyten sind Leukozyten amöboid beweglich und können aktiv aus dem Blutstrom in verschiedene Zielgewebe einwandern. Diesen Vorgang bezeichnet man als transendotheliale Migration.

5. Histologie

6. Aufgaben

Leukozyten sind die zellulären Elemente des menschlichen Immunsystems. Ihre Aufgabe besteht unter anderem in der Erkennung körpereigener und körperfremder Strukturen, der Bildung von Antikörpern und der Phagozytose von Krankheitserregern und körpereigenen Abbauprodukten. Die Wanderung der Leukozyten zu den betroffenen Stellen wird bei Infektionen durch Pathogen-assoziierte molekulare Muster (PAMPs) und bei Gewebe- bzw-Zellstress durch damage-associated molecular patterns (DAMPs, auch Alarmine) initiiert. Die einzelnen Leukozyten-Subgruppen übernehmen im komplexen Prozess der Immunabwehr dabei jeweils spezialisierte Teilaufgaben, die bei den einzelnen Zellarten ausführlich beschrieben sind.

7. Referenzwert

Die Bestimmung der Leukozytenzahl ist ein wichtiger klinischer Parameter, der u.a. Hinweise auf das Vorliegen von Entzündungen oder Infektionen gibt. Die Bestimmung erfolgt in der Regel vollautomatisiert im EDTA-Vollblut mittels Durchflusszytometrie. Der Referenzbereich der Leukozytenzahl bei gesunden Erwachsenen liegt bei:

  • 4.000–10.000 Zellen/µl bzw. 4-10 x 109/l

Bei einer Abweichung von diesem Normwert unterscheidet man:

8. Podcast

FlexTalk – Blub, Blub, Blut
FlexTalk – Blub, Blub, Blut

9. Quellen

10. Bildquelle

  • Bildquelle Podcast: © Cassi Josh / Unsplash

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21.03.2024, 08:52
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