Englisch: lymphocyte
Lymphozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten. Ihre Hauptaufgabe besteht in der gezielten Abwehr von Fremdstoffen, insbesondere von Infektionserregern. Ihre Aktivität richtet sich aber auch gegen veränderte körpereigene Zellen z.B. Tumorzellen.
Die Vorläuferzellen der Lymphozyten stammen aus dem Knochenmark, die weitere Entwicklung verläuft in Lymphknoten, Milz und anderen lymphatischen Organen. Über die Lymphgefäße gelangen sie auch in das Blut und wandern in andere Gewebe ein.
Im Blutausstrich überwiegen "naive" Lymphozyten, die keinen Antigenkontakt hatten. Sie werden als typische Lymphozyten oder Standardlymphozyten bezeichnet. In der Pappenheim-Färbung stellen sie sich als 8–10 μm durchmessende Zellen mit großem Zellkern und schmalem, hellbasophilem Zytoplasmasaum dar. Der Kerndurchmesser ist etwa so groß wie ein normaler Erythrozyt. Das Chromatin erscheint heterogen und schollig.
Neben den Standardlymphozyten kommen im Blutausstrich auch granulierte Lymphozyten vor. Sie werden auch als LGL-Zellen ("large granular lymphocytes") bezeichnet. Dabei handelt es sich um NK-Zellen oder zytotoxische T-Zellen. Ihr Anteil an den Lymphozyten liegt normalerweise bei maximal 10%. Sie sind etwas größer als Standardlymphozyten, und besitzen einen etwas breiteren Zytoplasmasaum mit punktförmigen azurophilen Granula.
Die Lymphozyten des peripheren Bluts können labormedizinisch durch eine Lymphozytendifferenzierung genauer analysiert werden.
Eine pathologische Erhöhung der Lymphozyten nennt man Lymphozytose, eine pathologische Verminderung Lymphopenie.
Tags: B-Lymphozyt, T-Lymphozyt
Fachgebiete: Histologie, Immunologie
Diese Seite wurde zuletzt am 1. Februar 2022 um 02:35 Uhr bearbeitet.
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