B-Zell-Rezeptor
Englisch: B-cell receptor(BCR)
1. Definition
Der B-Zell-Rezeptor, kurz BZR, ist ein membrangebundener Multiproteinkomplex, der sich auf der Oberfläche von B-Lymphozyten befindet und an Antigene bindet.
2. Biochemie
Der B-Zell-Rezeptor besteht aus zwei Untereinheiten:
- einer Antigen-bindenden Untereinheit in Form eines membrangebundenen Immunglobulin-Moleküls eines Isotyps (IgD, IgM, IgA, IgG oder IgE) und
- einer Signaltransduktions-Untereinheit in Form von CD79, einem Heterodimer bestehend aus den Transmembranproteinen Ig-α und Ig-β. Sie besitzen eine konservierte Aminosäuresequenz, die als Immunoreceptor tyrosine-based activation motif (ITAM) bezeichnet wird.
Durch V(D)J-Rekombination während der Entwicklung und Reifung der B-Zelle entsteht ein individueller Rezeptortyp, der an ein spezifisches Antigen bindet.
Werden zwei BZR durch Antigenbindung quervernetzt, kommt es zur Aktivierung von Protein-Tyrosinkinasen, welche die ITAMs phosphorylieren. Dadurch werden verschiedene Signaltransduktionswege ausgelöst (z.B. über Phospholipase C, NFAT, PIP3 und NFκB sowie über ERK. Dabei wird der BZR durch kostimulatorische Signale beeinflusst. Der Korezeptorkomplex besteht aus CD19, CD21 und CD81.
Der B-Zell-Rezeptor dient der Aktivierung der B-Zelle, die anschließend u.a. proliferiert, zur Plasmazelle differenziert und Antikörper produziert. B-Zell-Rezeptoren vermitteln außerdem die Aufnahme der gebundenen Antigene in die Zelle zur anschließenden Präsentation mittels MHC-Klasse-II-Komplex.