Antigenpräsentation
Englisch: antigen presentation
Definition
Als Antigenpräsentation bezeichnet man einen Prozess des Immunsystems, bei dem körpereigene und körperfremde Moleküle (Antigene) so an spezialisierte Proteinkomplexe gebunden werden, dass sie für bestimmte Immunzellen (T-Lymphozyten) erkennbar sind. Die Zellen, die diese Aufgabe übernehmen, bezeichnet man als antigenpräsentierende Zellen (APCs).
Hintergrund
Für die Antigenpräsentation sind unter anderem Makrophagen, Mikroglia und dendritische Zellen verantwortlich. Dabei kommen verschiedene Mechanismen zum Einsatz. Unter anderem unterscheiden sich die Art des präsentierten Antigens, die Herkunft des Antigens (intra- oder extrazellulär) und der präsentierende Komplex.
Antigenpräsentierende Proteine
Antigenpräsentierende Zellen verfügen über unterschiedliche Proteinkomplexe, an welche sie die Antigene binden. Die wichtigsten Proteinkomplexe sind MHC-I und MHC-II. Sie dienen der Präsentation von Peptiden. Darüber hinaus gibt es noch zwei MHC-I-ähnliche Proteine für die Antigenpräsentation, nämlich CD1 für die Präsentation von Lipiden und MR1 für die Präsentation von Stoffwechselintermediaten der bakteriellen Riboflavin-Biosynthese.
MHC-I präsentiert Antigene intrazellulären Ursprungs, d.h. sie stammen aus dem Zytoplasma der Zelle. MHC-II und CD1 präsentieren hingegen Antigene extrazellulärer Herkunft. MR1 kann Antigene aus beiden Bereichen präsentieren.[1]
Quellen
- ↑ Kulicke C et al.: Covering All the Bases: Complementary MR1 Antigen Presentation Pathways Sample Diverse Antigens and Intracellular Compartments Front. Immunol., 02 September 2020
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