MHC-Klasse-II-Komplex
Englisch: major histocompatibility complex class II
Definition
Der MHC-Klasse-II-Komplex, kurz MHC-II, ist ein Proteinkomplex, der von antigenpräsentierenden Zellen (APC) exprimiert wird.
Aufbau
Der MHC-Klasse-II-Komplex besteht aus zwei etwa gleich großen membranverankerten Proteinuntereinheiten, einer α- und einer β-Untereinheit, die jeweils weiter in zwei Domänen (α1 und α2, β1 und β2) unterteilt werden können. Im Gegensatz zum MHC-Klasse-I-Komplex sind beim MHC-Klasse-II-Komplex beide Untereinheiten in der Zellmembran verankert. An seiner Assemblierung und seinem Transport ist die "invariante Kette" (CD74) beteiligt.
Vorkommen
MHC-II-Proteine sind auf wenige Zellen im Immunsystem beschränkt. Sie kommen unter anderem auf der Zellmembran von Makrophagen, B-Lymphozyten und dendritischen Zellen vor.
Klinik
Ein Beispiel für die klinische Bedeutung der MHC-Allele ist die Prädisposition für bestimmte Krankheiten wie die Zöliakie. Letztere ist eine Überreaktion des Immunsystems auf Peptide, die bei der Verdauung des Glutens anfallen. Man konnte nachweisen, dass bestimmte Allele der MHC-Klasse-II-Komplexe bei Zöliakie-Patienten auffällig häufig sind (Assoziation mit HLA-DQ2 und HLA-DQ8). Man geht davon aus, dass die Peptide aus dem Abbau des Glutens von den entsprechenden MHC-Komplexen zufällig mit ungewöhnlich hoher Effizienz gebunden werden, sodass es zu einer übermäßigen Immunreaktion kommt und die krankheitstypischen Symptome ausgelöst werden.
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