Zytotoxische T-Zelle
Synonym: zytotoxischer T-Lymphozyt, Tc-Zelle
obsolet: T-Killerzelle
Englisch: cytotoxic T lymphocyte, CTL
Definition
Zytotoxische T-Zellen, kurz Tc-Zellen, sind eine Untergruppe der T-Zellen, die zu den so genannten Killerzellen gerechnet werden.
Hintergrund
Neben den B-Zellen, die für die humorale Immunabwehr verantwortlich sind, sind T-Zellen für die adaptive Immunabwehr zuständig. Beide Systeme ergänzen sich und bekämpfen Krankheitserreger auf eine sehr effiziente Art und Weise.
Die Tc-Zellen gehören zur Untergruppe der T-Zellen zu denen die TH1, TH2, TH17 und noch einige andere T-Zell Subtypen zählen. Die Ausdifferenzierung aller T-Zellen findet im Thymus statt.
T-Zellen spielen eine tragende Rolle bei der primären Abwehr von Viren und anderen Krankheitserregern, die sich im Zytosol aufhalten, und sind in der Lage, Zellen durch Initiierung einer Apoptose abzutöten.
Die zytotoxischen T-Zellen gehören zur Gruppe der CD8-Zellen, welche Peptide an MHC-Klasse-I-Molekülen erkennen können.
Wirkungsweise
Wenn eine Tc-Zelle ein Pathogen auf einer Zielzelle erkennt, bindet sie an spezifische Rezeptoren der Zielzelle und setzt dadurch eine Kette von Reaktionen in Gang:
- Freisetzung von zytotoxischen Proteinen u.a. von Perforin, Granzyme und Granulysin
- Auslösung der Apoptose in der Zielzelle
Nachdem Perforin die Zellmembran der Zielzelle durchlässiger gemacht hat aktivieren die sog. Granzyme in der Zielzelle die Caspasen, die allgemein für die Auslösung des programmierten Zelltod verantwortlich sind.
Der Grund, warum die Natur den recht komplexe Vorgang der Apoptose als Mittel zur Elimination gewählt hat, liegt darin begründet, dass ein nekrotischer Niedergang einer Zelle immer intakte Zellfragmente in seine Umgebung hinterlässt. So könnten bei einer Nekrose intakte virale Komponenten freigesetzt werden, die Nachbarzellen weiter infizieren könnten.
Besonderheiten der Tc-Zellen
Die Tc-Zellen arbeiten im Allgemeinen sehr schnell, da sie vorgefertigte Granula in sich tragen, die sofort "einsatzbereit" sind. Dadurch kann eine Tc-Zelle Zielzellen in einer hohen Geschwindigkeit abtöten. Während eine Zielzelle getötet wird, füllen sich die internen Granulaspeicher bereits wieder auf, so dass die nächste Zielzelle sofort angegriffen werden kann.
Tc-Zellen sind nur nicht für die Elimination der befallenen Zielzellen verantwortlich, sondern schütten bestimmte Zytokine aus (u.a. TNF-α, ) welche im Rahmen der adaptiven Immunantwort zwei Hauptaufgaben erfüllen:
- Inhibition der viralen Replikation d.h. Verlangsamung der Ausbreitung der Viren
- Verstärkung des Aufbaus von MHC Klasse-I-Molekülen, welche den T-Zellen verstärkt Pathogene im Rahmen der Antigenpräsentation präsentieren können.
Die zytotoxischen T-Zellen arbeiten sehr selektiv, d.h. sie zerstören nur die Zellen, die mit den Pathogenen befallen sind. Das ist von erheblicher Bedeutung, da so der Organismus weitestgehend geschont wird. Würden die T-Zellen nicht so selektiv arbeiten, käme es zu erheblichen Schäden im Gewebe und im Laufe der Zeit zu einer Schwächung des Immunsystems.
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