Nekrose
von altgriechisch: νεκρός ("nekros") - Leichnam, Toter
Synonyme: Zelluntergang, Necrosis
Englisch: necrosis
Definition
Nekrose beschreibt im Allgemeinen das pathologische Absterben von Zellen. In der Zytologie und Pathologie wird der Begriff jedoch etwas unterschiedlich verwendet.
Zytologie
In der Zytologie bezeichnet Nekrose den Tod einer Zelle durch Schädigung der Zellstruktur, z.B. infolge mechanischer Verletzungen, Kontakt mit Toxinen, Hypoxie, Hypothermie oder Infektionen mit Krankheitserregern. Bei der Nekrose kommt es zu Membrandefekten, die dazu führen, dass der Zellinhalt unkontrolliert in die Umgebung der Zelle austritt. Die Folge ist eine Entzündungsreaktion.
Von einigen Autoren wird vorgeschlagen, den eher pathologisch geprägten Begriff "Nekrose" in der Zytologie durch den Terminus "akzidenteller Zelltod" zu ersetzen.
Hintergrund
Die Nekrose äußert sich mikroskopisch durch den Zerfall der Zellorganellen. Durch die Ansammlung saurer Stoffwechselendprodukte kommt es zur Denaturierung und Präzipitation der Proteine im Zytoplasma. Dort bilden sie gemeinsam mit den defekten Zellorganellen schollenartige Strukturen. Die Zellkerne schrumpfen und zerfallen, es kommt zur Karyorrhexis und schließlich zur Karyolyse.
Die Nekrose ist abzugrenzen von der Apoptose, dem programmierten, "physiologischen" Zelltod, der keine Entzündungsreaktion verursacht.
Pathologie
In der Pathologie bezeichnet Nekrose den mikroskopisch oder makroskopisch sichtbaren Untergang (Zerfall) von Gewebe in einem lebenden Organismus. Der Pathologe umschreibt mit dem Begriff "Nekrose" also eher die sekundären Folgen eines massiven Zelltods, d.h. die Gewebsdestruktion. Sie tritt meist infolge einer Ischämie auf.
Einteilung
Je nach morphologischer Beschaffenheit und Aspekt des nekrotischen Gewebes unterscheidet man verschiedene Formen der Nekrose:
Sind im Gewebe nur einzelne, nicht zusammenhängende Zellen betroffen, spricht man von einer Einzelzellnekrose.