Hypoxie
von griechisch: hypo- unter; oxys - scharf
Synonym: Sauerstoffmangel
Englisch: hypoxia
Definition
Unter einer Hypoxie versteht man die Minderversorgung des Körpers oder einzelner Körperabschnitte mit Sauerstoff (O2). Sie zeigt sich durch einen verminderten Sauerstoffpartialdruck (pO2) im Blut und in den Geweben.
Hintergrund
Eine Hypoxie kann als lokales Ereignis auftreten und nur einen bestimmten Gewebebereich betreffen (z.B. Verschluss einer Extremitätenarterie) oder den gesamten Organismus beinträchtigen. Ein vollständiges Sauerstoffdefizit bezeichnet man als Anoxie. Den herabgesetzten Sauerstoffpartialdruck speziell im arteriellen Blut nennt man Hypoxämie.
siehe auch: Hypokapnie
Ursachen
Die Ursachen einer Hypoxie können vielfältig sein. Man unterscheidet u.a.:
Hypoxämische Hypoxie
Bei der hypoxämischen Hypoxie liegt ein zu niedriger Sauerstoffpartialdruck (pO2) im arteriellen Blut vor. Mögliche Ursachen sind z.B.:
- niedriger pO2 der Atemluft (wie z.B. in großen Höhen oder Tauchen mit zu langem Schnorchel)
- Lähmung der Atemmuskulatur oder des Atemzentrums
- verminderte Belüftung der Alveolen, durch z.B.:
- Verlegung der Atemwege (Fremdkörper)
- Krampf der Bronchialmuskulatur
- Asthmaanfall
- alveoläres Lungenödem
- flache Atmung
- gestörter Gasaustausch, bspw. bei:
- interstitiellem Lungenödem
- Lungenemphysem
- mangelnder Perfusion (z.B. bei Lungenembolie)
Die Hypoxie durch zu niedrigen Sauerstoffpartialdruck lässt sich weiter unterteilen in:
- Hypobare Hypoxie: Erniedrigung des Umgebungsluftdruckes bei konstanter Sauerstoffkonzentration (von ungefähr 21 %)
- Normobare Hypoxie: Verringerte Sauerstoffkonzentration bei konstantem Luftdruck, z.B. durch höheren Stickstoff- oder Kohlendioxidgehalt der Atemluft (Grubengas)
Anämische Hypoxie
Bei der anämischen Hypoxie besteht eine verminderte O2-Kapazität des Blutes, z.B. wegen:
- Erythrozytenmangel (z.B. i.F.v. Blutverlust, Hämolyse, Knochenmarksschädigung)
- Hämoglobinmangel (z.B. durch Eisenmangel)
- irregulärem Hämoglobin (z.B. bei Sichelzellanämie)
- Bindungsbeeinträchtigung des Hämoglobins (bei z.B. CO-Vergiftung)
Ischämische Hypoxie
Eine ischämische Hypoxie tritt bei Durchblutungsstörungen auf bspw. bei:
- zentral verminderter Durchblutung im Rahmen einer Hypotonie (z.B. bei einer Herzinsuffizienz oder Schock)
- lokal verminderter Durchblutung (durch z.B. Vasokonstriktion, Atherosklerose, Thrombose, Embolie, Tumor)
Zytotoxische Hypoxie
Der zytotoxischen Hypoxie – auch histotoxische Hypoxie genannt – liegt eine beeinträchtigte Zellatmung zugrunde, meist in Folge einer Vergiftung durch z.B. Blausäure.
Symptome
Die systemische Hypoxie ist eine lebenbedrohliche Störung. Entsprechend zeigen sich z.B. Unruhe, Angst, Dyspnoe, Zyanose und Tachykardie. Wird die auslösende Störung nicht behoben, treten Kreislaufstillstand, Bewusstseinsverlust und Koma ein.
Pathophysiologie
Abhängig von ihrem Umfang und ihrer Dauer führt die Hypoxie zu einer Zellschädigung, da die Energiegewinnung der Zelle gestört wird und so wichtige Stoffwechselprozesse nicht mehr aufrechterhalten werden können.