Blausäure
Synonyme: Cyanwasserstoffsäure, Acidum hydrocyanicum
Englisch: hydrocyanic acid
Definition
Als Blausäure bezeichnet man die wässrige Lösung des hochflüchtigen Cyanwasserstoffs (HCN). In Wasser gelöst wirkt sie schwach sauer. Die Salze der Blausäure werden als Cyanide bezeichnet.
Vorkommen
Blausäure kommt in gebundener Form in geringsten Konzentrationen in vielen Nahrungsmitteln (beispielsweise in Form von cyanogenen Glykosiden in Mandeln, Kirschen, Aprikosen, Maniok) vor. Außerdem entsteht sie bei der Verbrennung von stickstoffhaltigen Kunststoffen wie Polyurethan. Bei der Verbrennung von Rauchtabak entsteht Blausäuregas.
Verwendung
Blausäure findet heute Verwendung in der Herstellung von Insektiziden und kommt in Form der Zyanide bei der Auslaugung von Edelmetallen aus ihren Erzen zum Einsatz. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs begingen einige ranghohe Mitglieder des NS-Regimes durch Blausäurekapseln Suizid.
Pathologie
Blausäure ist hochtoxisch. In Nahrungsmitteln vorkommende Kleinstmengen können vom menschlichen Organismus durch das mitochondriale Enzym Rhodanid-Synthetase in eine ungefährliche Thiocyanatverbindung umgewandelt werden. Intoxikationen mit größeren Mengen verlaufen i.d.R. letal. Die giftige Wirkung der Blausäure besteht dabei in der Hemmung der Cytochrom-C-Oxidase (Komplex 4 der Atmungskette).
siehe auch: Blausäureintoxikation
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