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Edelmetall

Englisch: noble metal

1. Definition

Ein Edelmetall ist ein metallisches Element, das besonders korrosionsbeständig ist. Dabei sind edel und unedel nicht immer eindeutige Eigenschaften eines Metalls, sondern Extreme eines Kontinuums. Alle Edelmetalle und Halbedelmetalle sind Schwermetalle.

2. Geschichte

Einige Edelmetalle wie Gold und Silber sind u.a. aufgrund ihrer Korrosionsbeständigkeit seit dem Altertum zur Herstellung von Münzen und Schmuck in Gebrauch. Daher haben sie ihren heutigen Namen. Das 1557 entdeckte Platin und fünf weitere, nach 1800 entdeckte Edelmetalle bilden die Gruppe der Platinmetalle, die eine ähnliche Korrosionsbeständigkeit wie Gold aufweisen.

Das Wissen über Edelmetalle konnte durch neue Erkenntnisse ab dem 19. Jahrhundert erweitert und präzisiert werden. Die Theorie der Redoxreaktionen und die elektrochemische Methode der Potentiometrie ermöglichten eine verfeinerte Einteilung der Metalle nach edlem oder undedlem Charakter.

Im Englischen gibt es zwei Begriffe für Edelmetall. Edelmetall im chemischen Sinne mit der typischen Eigenschaft der geringen Reaktionsfreudigkeit übersetzt man als noble metal. Edelmetall im Sinne eines edlen Werkstoffs von hohem ökonomischen Wert, der z.B. für Schmuck verwendet wird, übersetzt man als precious metal.

3. Chemie

Edelmetalle besitzen ein höheres elektrochemisches Standardpotenzial (Redoxpotential unter Standardbedingungen) als Wasserstoff. Sie liegen also in der elektrochemischen Spannungsreihe oberhalb des Wasserstoffs ("positiver"), dessen Standardelektrodenpotential E0 als 0 V nivelliert ist. Hier liegen auch die Potentiale von Sauerstoff und Fluor, die jedoch zu den Nichtmetallen zählen und damit keine Edelmetalle sind.

Edelmetalle zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht mit wässrigen Lösungen von Salzsäure oder Schwefelsäure reagieren. Darüber hinaus sind sie auch gegen Luftsauerstoff weitgehend inert, weswegen sie gelegentlich gediegen vorkommen.

Edelmetalle entstehen, wie andere Elemente, die schwerer sind als Wasserstoff, durch Nukleosynthese. Edelmetalle korrodieren bei Raumtemperatur an Luft entweder gar nicht, oder, wie Silber, nur sehr langsam und in äußerst geringem Umfang. Von Salzsäure werden sie nicht angegriffen.

Verbindungen aus Edelmetallen sind thermolabil, d.h. sie werden beim Erhitzen in ihre Elemente zerlegt.

Elemente, deren Standardelektrodenpotential nur geringfügig oberhalb dessen des Wasserstoffs liegt, bezeichnet man als Halbedelmetalle. Dazu zählt z.B. Kupfer.

4. Verteter

4.1. Edelmetalle im klassischen Sinn

Als klassische Edelmetalle bezeichnet man solche Metalle, deren Standardpotenzial deutlich positiv ist, also deutlich höher als das des Wasserstoffs liegt. Dazu zählen:

4.2. Halbedelmetalle

Bei Halbedelmetallen liegt das Standardelektrodenpotential nur geringfügig oberhalb von dem des Wasserstoffs. Dazu zählen:

4.3. Kurzlebige radioaktive Edelmetalle

Aufgrund von quantenmechanischen Berechnungen zählt man auch einige künstliche Elemente zu den Edelmetallen. Diese besitzen jedoch kaum praktische Bedeutung, da ihre bekannten Isotope instabil sind und mit einer Halbwertszeit von Sekunden bis Minuten radioaktiv zerfallen. Dazu zählen:

  • Bohrium
  • Hassium
  • Meitnerium
  • Darmstadtium
  • Roentgenium
  • Copernicium
Fachgebiete: Chemie

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