Ruthenium
von lateinisch: ruthenia - Russland
Elementsymbol: Ru
Englisch: ruthenium
Definition
Ruthenium ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 44. Es befindet sich im Periodensystem der Elemente in der Periode 5 und in der Gruppe 8.
Geschichte
Ruthenium wurde 1844 von Karl Ernst Claus in Kazan entdeckt und isoliert. Er zeigte, dass der in Königswasser unlösliche Rückstand von Rohplatin eine Verbindung eines neuen Elementes enthielt. Eine frühere Entdeckung von Ruthenium wird aber auch Jöns Jakon Berzelius und Gottfried Osann zugeschrieben.
Eigenschaften
Ruthenium ist ein hartes, sprödes, grauweißes Übergangsmetall, das in vier Kristall-Modifikationen vorkommt. Beim Glühen im Sauerstoffstrom bildet sich flüchtiges, unbeständiges und giftiges Rutheniumtetraoxid, das durch Lichteinwirkung explosiv in Rutheniumdioxid und Sauerstoff zerfallen kann. Ruthenium ist in allen mineralischen Säuren unterhalb von 100 °C beständig. Es löst sich aber in Alkalischmelzen.
Rutheniumkomplexe sind eine wichtige Substanzklasse mit vielfältigen katalytischen und biologischen Anwendungen. Das Übergangsmetall besitzt ein bemerkenswert breites und vielfältiges chemisches Spektrum. So dient es beispielsweise zur Beschichtung von Solarzellen und Festplatten. In der Galvanotechnik wird Ruthenium zur Veredelung von Oberflächen benutzt.
Klinik
Rutheniumkomplexverbindungen werden seit einigen Jahren in klinischen Studien bei neuroendokrinen Tumoren, Dickdarmtumoren, Gebärmutterkrebs, Lungenkarzinomen und anderen Krebserkrankungen eingesetzt.
Referenzen
- Lee et al. Ruthenium Complexes as Anticancer Agents: A Brief History and Perspectives. Drug Des Devel Ther. 2020 Dec 3;14:5375-5392.
- Pitchkov VN; The Discovery of Ruthenium; Platinum Metals Review, Volume 40, Issue 4, Oct 1996, p. 181 - 188