Platin
Elementsymbol: Pt
Ordnungszahl: 78
Englisch: platinum
Definition
Platin ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 78. Im Periodensystem findet man das zu den Übergangsmetallen gehörende Element in der 10. Gruppe (Platingruppe bzw. Nickelgruppe).
Eigenschaften
Platin ist ein dehnbares, grauß-weißes, schweres und gut schmiedbares Edelmetall, dessen Schmelzpunkt bei ca. 1.800° C liegt. Es lässt sich nicht in Salz- oder Salpetersäure lösen, jedoch greift heißes Königswasser die Oberfläche stark an. Platin ist befähigt, mit vielen Metallen eine Legierung einzugehen, wie z.B. mit Eisen, Nickel, Kupfer, etc.
Verwendung
Da Platin äußerst günstige Eigenschaften aufweist (gute Verformbarkeit, Langlebigkeit, hohe Korrosionsbeständigkeit, etc.), wird es in der Industrie gerne eingesetzt. Einige medizinisch relevante Verwendungszwecke sind:
- Laborgeräte
- Herzschrittmacher
- Zahnimplantate
- Beschichtungen für Biomaterialien
- Bestandteil einiger Zytostatika
Klinik
Platin findet auch Einsatz in der Krebstherapie. Hier wird Diammindichloridoplatin(II) verwendet, da es ein neutraler, quadratisch planarer Metallkomplex mit Pt2+ als Zentral-Ion ist. Dementsprechend gibt es von diesem Platinkomplex cis/trans-Isomere, entsprechend der Anordnung der Liganden zueinander:
Cisplatin wird in der Onkologie als Zytostatikum bei verschiedensten Krebserkrankungen klinisch eingesetzt. Hierbei diffundiert das neutrale Molekül in das Zytoplasma der Krebszelle und hydrolysiert dort partiell durch Ligandenaustausch zu [Pt(NH3)2(H2O)Cl]+ und [Pt(NH3)2(H2O)2]2+. Die hierbei entstehenden Kationen binden sich an die DNA und reagieren dort mit der Basen Guanin und Adenin am N-7 (erneut durch Ligandenaustausch). Folge ist die Bildung von Interstrang-Quervernetzungen innerhalb der DNA, wodurch die Zelle untergeht. Cisplatin löst außerdem Punktmutationen im Erbgut der malignen Zelle aus. Leider hat Cisplatin erhebliche Nebenwirkungen, wie z.B. Nierenversagen, Gehörschäden und starkes Erbrechen.
Quellen
- "Chemie für Mediziner" - A. Zeeck et. al., Urban & Fischer-Verlag, 7. Auflage
- Wikipedia
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