Koma
von altgriechisch: koma - tiefer Schlaf
Englisch: coma
Definition
Das Koma ist der schwerste Grad einer quantitativen Bewusstseinsstörung oder Bewusstlosigkeit. Patienten im Koma sind nicht ansprechbar, zeigen keine Reaktion auf starke Außenreize. Die Spontanatmung ist erhalten, bei einem höhergradigen Koma jedoch fast immer pathologisch.
Vom Koma im engeren Sinn werden das Wachkoma (apallisches Syndrom) und das künstliche Koma abgegrenzt.
Ursachen
Die Ursachen für ein Koma sind sehr variabel. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Metabolische Abweichungen (Hypoxie, Hyperkapnie, Hypoglykämie etc.)
- Intoxikationen (auch iatrogen durch Medikamente verursacht)
- Endokrinologische Störungen
- Strukturelle Veränderungen von Hirnstrukturen (z.B. durch Tumoren, Thrombosen, Hirnblutungen etc.)
Formen
Häufige klinische Formen eines Komas sind:
Diagnose
Patienten im Koma haben geschlossene Augen und zeigen keine Reaktion auf
- innere Reize (kognitive, vegetative, emotionelle) und/oder
- äußere Reize (schmerzhafte Reize, akustische Reize)
Klinisch ist ein Koma wegen sekundärer oder sogar tertiärer Ursachen manchmal nur schwer aufzuklären. Als Leitfaden zur Differentialdiagnose wird unter anderem die Formel "SMASHED" verwendet:
- S - Stroke (Schlaganfall)
- M - Meningitis
- A - Alkohol
- S - Seizures (epileptischer Anfall)
- H - "Hypo" bzw. "Hyper" (z.B. Hypoglykämie, Hypoxie, Hyperthermie, Hyponatriämie, Hypotonie, Hypothermie)
- E - Endokrine Ursachen (Addison-Krise, Thyreotoxikose), Enzephalitis oder Enzephalopathie (hepatisch, urämisch, hypertensiv)
- D - Drugs (Intoxikationen), z.B. Barbiturate, Opiate, Benzodiazepine, Methanol, Kohlenmonoxid etc.
Gradeinteilung
Grad | Charakteristika |
---|---|
1 | kurze, gezielte Abwehr auf Schmerzreiz, Bulbi meist konjugiert, keine Pupillenstörungen |
2 | ungezielte Abwehrbewegungen, Lichtreaktion häufig positiv |
3 | keine Abwehrbewegung, Beugesynergismen, vestibulookulärer Reflex pathologisch |
4 | keine motorische Reaktion, evtl. noch Strecksynergismen, Pupillen lichtstarr, Hirnstammreflexe fallen von kranial nach caudal aus |
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