CO2-Narkose
Synonym: Coma hyperkapnicum
Definition
Eine CO2-Narkose ist eine Bewusstlosigkeit, die durch eine erhöhte Blutkonzentration von Kohlendioxid (CO2) verursacht wird. Sie kann sowohl endogen auf dem Boden einer respiratorischen Insuffizienz entstehen, als auch exogen durch einen erhöhten CO2-Gehalt in der Atemluft.
Pathophysiologie
Kohlenstoffdioxid ist ein Abfallprodukt vieler Stoffwechselvorgänge, das aus dem Blut an die Lungenalveolen abgegeben wird. Ein Anstieg des Kohlendioxidpartialdrucks (pCO2) im Blut führt normalerweise zu einem vermehrtem Atemantrieb und damit zu einer gesteigerten CO2-Abatmung.
Der Normalbereich für den CO2-Partialdruck des arteriellen Blutes liegt zwischen 32 und 45 mmHg (4,2 bis 5,8 kPa). Etwa ab einem CO2-Partialdruck von 60 bis 70 mmHg bzw. (7,8 bis 9,1 kPa) muss mit Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit gerechnet werden. Patienten mit einer chronischen CO2-Belastung (z.B. bei COPD) können teilweise auch deutlich höhere Werte tolerieren.
Ursachen
Die möglichen endogenen Ursachen einer CO2-Narkose entsprechen denen einer hyperkapnischen respiratorischen Insuffizienz. Dazu zählen unter anderem:
- Obstruktive Ventilationsstörungen, wie z.B. Asthma bronchiale, chronisch obstruktive Bronchitis, Trachealstenose
- Restriktive Ventilationsstörungen, wie z.B. Lungenfibrose, Pneumothorax
- Neuromuskuläre Erkrankungen, z.B. Muskeldystrophie der Atemmuskulatur
- Störungen des Atemzentrums, z.B. bei Medikamenten, Drogen, Hirnblutung, Koma
- Pickwick-Syndrom
- Thoraxtrauma
Darüber hinaus kann es durch eine Kohlendioxidintoxikation zu einer CO2-Narkose kommen.