Atemantrieb
Definition
Der Atemantrieb ist eine physiologische Steuergröße, welche die Atmung reguliert und dadurch die Konzentration der Blutgase Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2) beeinflusst.
Hintergrund
Der Atemantrieb entsteht im Atemzentrum in der Medulla oblongata. Er wird in erster Linie vom CO2-Partialdruck beeinflusst. Steigt der CO2-Partialdruck über den Normwert von 40 mmHg, wird die Atemfrequenz und damit das Atemminutenvolumen erhöht. In dieselbe Richtung wirkt ein abfallender O2-Partialdruck oder eine respiratorische Azidose.
Fehlt der Atemantrieb, kommt es zum Atemstillstand.
Klinik
Der Atemantrieb kann durch Opiate, Anästhetika und andere Wirkstoffe gedämpft werden. Bei COPD-Patienten tritt durch die Anpassung an die chronische Hyperkapnie der CO2-Partialdruck als primärer Atemantrieb in den Hintergrund. Im Falle einer Hypoxämie wird der O2-Partialdruck, der beim Gesunden den sekundären Atemantrieb darstellt, der treibende Faktor. Wenn man dann den O2-Partialdruck bei erhaltener Spontanatmung erhöht, z.B. durch Gabe von Sauerstoff über eine Nasensonde, kann im schlimmsten Fall ein Atemstillstand eintreten. Dieser erfordert konsekutiv eine assistierte oder kontrollierte Beatmung.