Respiratorische Azidose
Englisch: respiratory acidosis
Definition
Bei einer respiratorischen Azidose sinkt der pH-Wert des Blutes unter 7,36, weil saure Valenzen wie CO2 nur unzureichend aus dem Organismus entfernt werden. Infolgedessen steigt der arterielle pCO2 auf über 45 mmHg (Hyperkapnie).
Säure-Basen-Status
- pH-Wert: erniedrigt
- Bicarbonat aktuell: erhöht
- Standardbikarbonat: normal
- Base Excess: unverändert
- pCO2: erhöht
Ursachen
Ursache für eine derartige Störung im Säure-Basen-Haushalt ist eine verminderte CO2-Ausscheidung durch die Lungen (Hypoventilation) u.a. durch:
- obstruktive Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale, Bronchitis und Emphysem
- respiratorische Insuffizienz
- Pneumonie
- Lungenödem
- Erkrankungen der Thoraxwand
- Schädigungen des Atemzentrums
Kompensation
Der Körper versucht diese Störung metabolisch zu kompensieren, indem von der Niere die Rückresorption von basischem Bicarbonat und die Ausscheidung von Wasserstoffionen gesteigert wird. Die führt zu einem Anstieg des Basenüberschuss und damit zu einer Erhöhung des pH-Wertes. In der Blutgasanalyse äußert sich die Kompensation in einem positiven Base excess und einer Erhöhung des Standardbikarbonats.
Die Kompensationsmechanismen der Niere dauern jedoch einige Stunden bis Tage, bis sie wirksam werden, so dass primär eine respiratorische Therapie mit Steigerung der Ventilation notwendig ist.
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Bildquelle
- Bildquelle für Flexikon-Quiz: © Alexander Dummer / pexels
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