Transendotheliale Migration
Englisch: transendothelial migration
Definition
Als transendotheliale Migration bezeichnet man die Wanderung (Migration) bestimmter, amöboid beweglicher Zellen (z.B. Leukozyten) oder Tumorzellen durch die Gefäßwand der Kapillaren (Endothel).
Hintergrund
Die transendotheliale Migration von Leukozyten wird auch Leukodiapedese genannt. Sie ermöglicht es den Zellen des Immunsystems, das Gefäßsystem zu verlassen, um beispielsweise an einen Infektionsort zu gelangen und dort den Entzündungsprozess zu unterhalten. Den Prozess des "Anlockens" der Zellen nennt man Chemotaxis.
Ablauf
Der genaue Mechanismus der transendothelialen Migration ist zur Zeit (2024) noch Gegenstand der Grundlagenforschung. Die Modellvorstellung geht von einer Kaskade hintereinander geschalteter molekularer Interaktionen aus.
- Zunächst vermitteln lektinartigen Adhäsionsmoleküle, die Selektine, das "Andocken" der Leukozyten auf der Endotheloberfläche.
- Die Leukozyten werden verlangsamt und treten in Kontakt mit speziellen Zytokinen auf der Endotheloberfläche auf, die man als Chemokine bezeichnet.
- Die Chemokine stimulieren wiederum die Aktivierung von Integrinen auf der Leukozytenoberfläche. Sie vermitteln die Bindung der Zellen an das Endothel.
- Die stabil gebundenen Leukozyten können sich gezielt fortbewegen und durchwandern schließlich aktiv die Endothelzellschicht.
um diese Funktion zu nutzen.