Integrin
Englisch: integrin
Definition
Integrine sind Membranproteine, die in allen tierischen Zellen vorkommen. Die einzige Ausnahme bilden dabei die Erythrozyten. Integrine durchqueren als Transmembranproteine die Zellmembran und sind fest in ihr verankert. Da sie sowohl einzelne Zellen untereinander, als auch Zellen mit der Extrazellulärmatrix verbinden (Adhäsion), werden sie auch Adhäsionsmoleküle genannt. Integrine besitzen eine wichtige Funktion in der Signaltransduktion der Zelle.
Aufbau
Integrine sind Glykoproteine und sogenannte Heterodimere, das heißt sie bestehen aus zwei unterschiedlichen Glykoproteinketten, die nicht-kovalent miteinander verbunden sind. Die beiden Ketten werden als Alpha- bzw. Beta-Untereinheit bezeichnet. Es gibt 18 Alpha-Untereinheiten und 8 Beta-Untereinheiten. Durch verschiedene Kombinationen entstehen ingesamt 24 unterschiedliche Integrinformen.
Der Teil des Integrins, der extrazellulär liegt, trägt Bindungstellen für Adhäsionsmoleküle, die die sogenannte RGD-Sequenz tragen. Die RGD-Sequenz steht für die Aminosäuren Arginin, Glycin und Asparaginsäure. Sie kommt zum Beispiel bei Fibronectin vor. Aber auch andere Proteine, die nicht diese Sequenz enthalten, können von Integrinen erkannt werden. Dazu gehören vor allem Kollagen und Laminin.
Funktion
Integrine bilden die essentielle Verbindung zwischen zwei Zellen, oder zwischen einer Zelle und der Extrazellulärmatrix. Dies dient in erster Linie der Signalübertragung von der Matrix auf das Zytoskelett. Dieser Vorgang ist besonders wichtig für die Zellproliferation und die Zelldifferenzierung aber auch für die Apoptose und die Blutgerinnung. Integrine in den Zellmembranen der Leukozyten ermöglichen diesen die zielgerichtete Wanderung zu einem Entzündungsherd. Weiterhin sind Integrine an der Implantation des Trophoblasten im mütterlichen Endometrium beteiligt.
Übersicht
Name | Synonym(e) | Exprimierende Zellen/Gewebe | Liganden |
---|---|---|---|
α1β1 | VLA-1 | Fibroblasten, Osteoblasten | Kollagene, Laminine |
α2β1 | VLA-2 | Fibroblasten | Kollagene, Laminine |
α3β1 | VLA-3 | Epithelzellen | Laminin-5 |
α4β1 | VLA-4 | VCAM-1, Fibronektin | |
α4β7 | Lymphozyten | MAdCAM-1 | |
α5β1 | VLA-5; Fibronektinrezeptor | Fibroblasten, Endothelzellen | Fibronektin |
α6β1 | VLA-6; Lamininrezeptor | Epithelzellen | Laminine |
α6β4 | Epithelzellen | Laminine | |
α7β1 | Muskelzellen | Laminine | |
α8β1 | |||
α9β1 | Lymphgefäße | Tenascin, Proteasen, Fibronektin | |
α10β1 | Kollagene | ||
α11β1 | Kollagene | ||
αVβ1 | TGFβ, Vitronektin, Fibronektin | ||
αVβ3 | Vitronektinrezeptor | Fibroblasten, Endothelzellen | Vitronektin, Osteopontin, Fibronektin, Fibrinogen, Thyroxin, TETRAC |
αIIbβ3 | GPIIbIIIa; Fibrinogenrezeptor | Thrombozyten | Fibrinogen, Fibronektin |
αVβ5 | Fibroblasten, retinales Pigmentepithel | Vitronektin, Fibronektin | |
αVβ6 | Epithelzellen | TGFβ | |
αVβ8 | Nervengewebe | Transforming Growth Factor beta|TGFβ | |
αDβ2 | ICAM | ||
αLβ2 | LFA-1 | ICAM | |
αMβ2 | Mac-1 | ICAM | |
αXβ2 | ICAM | ||
αEβ7 | E-Cadherin |
um diese Funktion zu nutzen.