Englisch: nervous tissue
Nervengewebe ist eines der vier Grundgewebe des menschlichen Körpers. Es bildet die Grundlage des Nervensystems. Seine Aufgabe ist die Signalübertragung zwischen verschiedenen Körperstrukturen.
Nervengewebe besteht aus zwei Zellklassen:
Gliazellen und Neuronen bilden im Nervensystem eine enge funktionelle Einheit.
Das Nervengewebe ist im Vergleich zu anderen Gewebetypen nur beschränkt regenerationsfähig, da Neuronen postmitotische Zellen sind, die sich nicht mehr teilen können. Es handelt sich daher um ein permanentes Gewebe.
Im adulten Gehirn wird der Zellersatz durch noch nicht ausdifferenzierte neuronale Stammzellen gewährleistet, die Neuroblasten und junge Neuronen bilden können. Sie befinden sich u.a. im Hippocampus und in der subventrikulären Zone (SVZ). Aus der SVZ können die Ersatzzellen in andere Hirnregionen einwandern und dort Kontakt mit bestehenden Neuronenverbänden aufnehmen. Der Umfang der Erneuerung ist durch die komplexen Vorgänge allerdings stark limitiert. Bei einem umfangreichen Verlust an Hirnsubstanz - z.B. durch einen Hirninfarkt - kommt es zu einer Defektheilung, bei der das Nervengewebe durch Gliazellen ersetzt wird.
Fachgebiete: Histologie
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Oktober 2019 um 22:34 Uhr bearbeitet.
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