Neuroblast
Englisch: neuroblast
Definition
Neuroblasten sind embryonale Vorstufen der Nervenzellen, die nur eine geringe Differenzierung besitzen. Sie treten im Rahmen der Neurogenese des Gehirns auf (Neuralrohr) und stellen einen Zwischenzustand dar, da sie sich im Anschluss weiter differenzieren.
Eigenschaften
Neuroblasten sind teilungsfähig, migrationsfähig und gehören zur Gruppe der neuronalen Progenitorzellen. In Regionen, die zur Neuro(neo)genese fähig sind, finden sich Neuroblasten daher auch bei erwachsenen Menschen.
Histologie
Neuroblasten haben große runde Kerne. Ihr Kernplasma ist blass und der Nukleolus dunkel gefärbt. Sie besitzen zunächst einen zentralen Fortsatz, der zum Lumen hin zieht. Dabei handelt es sich um einen vorläufigen Dendrit. Nach der Einwanderung in die Mantelzone (= Mantelschicht), verschwindet dieser Fortsatz. Der Neuroblast befindet sich damit im vorübergehenden Zustand eines apolaren Neuroblasten.
Relativ zeitnah dazu, bilden sich zwei neue Fortsätze des Zytoplasmas an den entgegengesetzten Zellpolen aus, der bipolare Neuroblast ist entstanden. Einer der beiden Zellfortsätze verlängert sich nun weiter und wird zu einem echten Axon. Der andere verzweigt sich stark (durch Erweiterung des Zytoplasmas), bleibt aber kurz. Ein Netz von Dendriten hat sich gebildet. Der Neuroblast ist fertig differenziert zum multipolaren Neuroblasten.
Differenzierung
Neuronale Stammzellen bilden zunächst eine Zwischenstufe schwach differenzierter Zellen, die sogenannten "transit-amplifying cells", die dem Grunde nach noch rückbildungsfähig sind. Diese differenzieren sich dann weiter zu Neuroblasten oder Glioblasten, welche – einmal ausdifferenziert – grundsätzlich in kein Frühstadium mehr rückverwandelt werden können. Von diesem Zustand aus differenzieren sie weiter zu Neuronen.
Bei Hirnverletzungen kann man beobachten, dass Neuroblasten in die Bereiche der Verletzung migrieren. Dort sind sie in der Lage, verloren gegangene Interneurone zu ersetzen.
Embryologie
Nach dem Schluss des Neuralrohrs entstehen aus den dort ansässigen Neuralepithelzellen die Neuroblasten. Ihre Anzahl erhöht sich durch vermehrte Teilungsvorgänge ständig. Sie bilden eine sich dem Neuralepithel anlagernde Schicht (Mantelschicht). Dise entwickelt sich später zur Substantia grisea des Rückenmarks.
Die Axone der Neuroblasten der Mantelschicht bilden eine Randschicht (Marginalzone). Deren Myelinscheiden geben ihr eine weiße Farbgebung, die Substantia alba des Rückenmarks.
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