von griechisch: glia - Leim, Kitt
Synonym: Gliozyt, Gliocytus
Englisch: glia, glial cell
Die Gliazellen bilden das Stützgewebe des Nervensystems, das sich im Gegensatz zum Bindegewebe vom Neuralleisten-Ektoderm ableitet. In ihrer Gesamtheit werden sie als Glia oder Neuroglia bezeichnet. Die Gliazellen sind nicht an der Erregungsleitung beteiligt, sondern haben für die nervale Funktion wichtige Hilfs- und Supportivfunktionen.
Gliazellen sind neuesten Untersuchungen zufolge zahlenmäßig etwa gleich häufig wie Neuronen vertreten.[1][2][3] Man differenziert topografisch grob in Gliazellen des zentralen und des peripheren Nervensystems.
Gliazellen üben sehr verschiedene Funktionen aus und unterscheiden sich daher zum Teil deutlich in ihrer Morphologie. Auch die Herkunft aus den embryonalen Stammgeweben kann variieren: Während die meisten Gliazellen dem Neuroektoderm entstammen, ist die Mikroglia mesenchymalen Ursprungs.
Die Makroglia entwickelt sich aus multipotenten neuronalen Stammzellen, den radialen Gliazellen.
Während in der Vergangenheit die Aufgabe der Gliazellen häufig auf Hilfs- und Stützfunktionen reduziert wurde, zeigen die Forschungen der letzten Jahre, dass Gliazellen und Neuronen eine enge funktionelle Einheit bilden, ohne die die neuronale Reizleitung und damit die Funktion des Nervensystems nicht aufrecht erhalten werden könnte. Zu den zahlreichen Aufgaben zählen:
Die in unterschiedlichen Hirnarealen unterschiedliche Gliaarchitektur wird bei der histomorphologischen Einteilung des Cortex in Brodmann-Areale verwendet.
Fachgebiete: Zentralnervensystem
Diese Seite wurde zuletzt am 4. Mai 2021 um 11:01 Uhr bearbeitet.
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