von altgriechisch: σύν ("syn") - zusammen; ἅπτειν ("haptein") - greifen, fassen, tasten
Englisch: synapse
Eine Synapse ist eine Kontaktstruktur zur Übertragung eines chemischen oder elektrischen Signals von einer Nervenzelle auf eine andere Nervenzelle (interneuronale Synapsen) oder eine andere Zielzelle (Muskelzelle, Drüsenzelle, Sinneszelle). Der Begriff Synapse geht auf Sir Charles Sherrington (englischer Physiologe, 1857-1952) zurück.
Im erweiterten Sinn wird der Begriff auch auf Zellen des Immunsystems angewendet (immunologische Synapse).
Eine Synapse besteht aus 3 Elementen:
Synapsen werden je nach Form der Erregungsübertragung und Art der Erregung untergliedert:
Die elektrische Synapse (Gap Junction) leitet die Erregung durch einen sehr engen Zellkontakt über Ionenkanäle direkt von Nervenzelle zu Nervenzelle weiter. Der synaptische Spalt misst nur rund 3,5 nm. Elektrische Synapsen arbeiten verzögerungsfrei. Die Erregungsübertragung kann in beide Richtungen laufen ("bidirektional"). Sie kommen vor allem dort vor, wo eine schnelle Reizübertragung notwendig ist (z.B. Lidreflex).
Bei der chemischen Synapse setzt die Präsynapse Neurotransmitter aus Vesikeln frei, um das Signal, z.B. ein Aktionspotential, zu übertragen. Dieser Prozess, der ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Proteine erfordert, wird auch als Exozytose bezeichnet. Die Neurotransmitter diffundieren durch den synaptischen Spalt und docken an passende Rezeptoren der Postsynapse. Diese Rezeptoren können ionotrop oder metabotrop sein. Der synaptische Spalt ist breiter als bei den Gap Junctions und misst etwa 10-20 nm. Chemische Synapsen arbeiten mit einer geringen Zeitverzögerung (etwa 1 Millisekunde). Die Erregungsübertragung kann nur in eine Richtung laufen ("unidirektional").
Beispiele für chemische Synapsen sind:
Synapsentyp | Neurotransmitter |
---|---|
Adrenerge Synapsen | Adrenalin |
Cholinerge Synapsen | Acetylcholin |
Dopaminerge Synapsen | Dopamin |
Glutamaterge Synapsen | Glutamin |
Glycinerge Synapsen | Glycin |
GABAerge Synapsen | GABA |
Peptiderge Synapsen | Peptide |
Serotonerge Synapsen | Serotonin |
Erregende Synapsen oder exzitatorische Synapsen bilden in der postsynaptischen Zelle ein EPSP (exzitatorisches postsynaptisches Potential), das eine Depolarisation auslösen kann.
Hemmende Synapsen oder inhibitorische Synapsen führen in der postsynaptischen Zelle zu einem IPSP (inhibitorisches postsynaptisches Potential), das eine Depolarisation unterdrückt.
Bei den interneuralen Synapsen unterscheidet man nach ihrer genauen Kontaktstelle wiederum verschiedene Typen von Synapsen:
Fachgebiete: Neurologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 30. April 2020 um 20:56 Uhr bearbeitet.
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