Blut-Liquor-Schranke
Englisch: blood-cerebrospinal fluid barrier
Definition
Als Blut-Liquor-Schranke bezeichnet man die physiologische Barriere zwischen dem Liquorsystem des Gehirns und dem Blutkreislauf. Sie entsteht in erster Linie durch die Barrierewirkung der Plexus choroidei.
Histologie
Die Blut-Liquor-Schranke besteht aus drei Schichten:
- Fenestriertes Kapillarendothel
- Basalmembran
- Plexusepithel (mit Tight Junctions (Zonulae occludentes) abgedichtet)
Im Bereich der Meningen wird die Blut-Liquor-Schranke durch das sogenannte Neurothel gebildet.
Physiologie
Die Blut-Liquor-Schranke ist nur für Wasser, Sauerstoff und Kohlendioxid ganz durchlässig, für Elektrolyte wenig und für fast alle anderen Moleküle gar nicht. Allerdings ist die Schrankenwirkung schwächer als die der Blut-Hirn-Schranke ausgeprägt.
Substrate wie Kohlenhydrate oder Signalstoffe wie Hormone werden von bestimmten Transportern aktiv durch die Blut-Liquor-Schranke befördert. Diese sind z.B. in spezialisierten ependymalen Gliazellen, den Tanyzyten, lokalisiert.
Durch Tumoren, Hirninfarkte, entzündliche Prozesse und elektromagnetische Strahlung kann es zu einer Veränderung der Durchlässigkeit kommen, wodurch Substanzen aus dem Blut in den Liquor übertreten.
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- Bildquelle Podcast: © Midjourney
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