Mikroglia
Synonyme: Hortega-Zelle, Mesoglia, Microgliocytus
Englisch: microglia
Definition
Als Mikroglia oder Mesoglia bezeichnet man eine Gruppe von Immuneffektorzellen des zentralen Nervensystems. Sie werden zwar formal zur Familie der Gliazellen gerechnet, im eigentlichen Sinn handelt es sich jedoch um Zellen des mononukleär-phagozytären Systems (MPS).
Morphologie
Wie aus dem Namen bereits abgeleitet werden kann, handelt es sich bei der Mikroglia um die kleinsten Gliazellen. Mikroskopisch sieht man schmale, lang gestreckte Zellen, die einen irregulären, länglichen Zellkern mit dichtem Chromatin besitzen. Die Zellfortsätze können fein und sehr verzweigt sein. Mikrogliazellen sind in der Lage, sich amöboid fortzubewegen.
Man findet die Mikroglia sowohl in der weißen als auch in der grauen Substanz. Sie sind Teil des mononukleär-phagozytären Systems (MPS) und gehören zu den mesenchymalen Zellen, die während der embryonalen Entwicklung in das ZNS eindringen. Bei einer Gewebeläsion werden die Mikrogliazellen in große, phagozytierende Zellen (Makrophagen) umgeformt (Abräumzellen).
Funktion
Die Mikroglia ist ein Teil des zellulären Immunsystems. Unter anderem erfüllt sie folgende Aufgaben:
- Phagozytose von Fremdkörpern und Zellfragmenten
- Antigenpräsentation
- Eliminierung von apoptotischen Neuronen und Gliazellen während der embryonalen Entwicklung
um diese Funktion zu nutzen.