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Basophiler Granulozyt

Synonym: Basophiler, Granulocytus basophilicus
Englisch: basophilic leukocyte

1. Definition

Basophile Granulozyten sind eine kleine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die basophile Vesikel in ihrem Zytoplasma aufweisen. Sie werden zum unspezifischen zellulären Immunsystem gezählt.

siehe auch: Differentialblutbild

2. Morphologie

Reife basophile Granulozyten haben einen Durchmesser von etwa 10 μm und besitzen einen brillenförmigen, meist bilobulär segmentierten Zellkern. Ihr am meisten hervorstechendes Merkmal sind die zahlreichen intrazellulären Granula, die oft den Zellkern verdecken. Sie enthalten basophile Substanzen wie Histamin, Heparin und Serotonin, die für die intensive blau-violette Farbe der Granula in der Pappenheim-Färbung verantwortlich sind.

3. Entstehung

Basophile Granulozyten entwickeln sich im Rahmen der Basophilopoese aus oligopotenten myeloischen Stammzellen (CMP) im Knochenmark. Aus diesen Stammzellen entstehen uni- oder bipotente Stammzellen, die Zellkolonien bilden ("CFU" für "colony-forming units"). Die Zellkolonie für die Bildung von basophilen Granulozyten wird als CFU-Baso bezeichnet. Aus ihr entstehen die Basophiloblasten, die sich schließlich zu basophilen Granulozyten differenzieren.

4. Histologie

5. Physiologie

Die Vesikel der basophilen Granulozyten enthalten unter anderem Histamin, Heparin, Serotonin und andere Mediatoren wie Prostaglandin-D2 und Leukotrien C4 (LTC4).

Die Ausschüttung dieser Stoffe (Degranulation oder Exozytose), wird über IgE-Rezeptoren an der Zelloberfläche vermittelt. In der Regel interagieren die basophilen Granulozyten mit anderen Leukozyten, meist im Rahmen einer allergischen Sofortreaktion (Typ-I-Allergie) wie z.B. beim Heuschnupfen. So bilden zum Beispiel basophile Granulozyten mit Mastzellen eine funktionelle Einheit und induzieren in Plasmazellen die IgE-Synthese.

6. Funktion

Basophile Granulozyten spielen vorwiegend eine wichtige Rolle bei der Steuerung allergischer Reaktionen. Nebenher setzen sie auch Signalstoffe für Eosinophile Granulozyten frei, wodurch sie auch an der Abwehr von Parasiten beteiligt sind.

7. Labormedizin

Im peripheren Blut finden sich normalerweise bis zu 50, nach anderen Angaben auch bis zu 100 basophile Granulozyten pro µl, was etwa 1% der Leukozyten entspricht. Ausschlaggebend ist der vom Labor angegebene Referenzwert. Eine Vermehrung der basophilen Granulozyten bezeichnet man als Basophilie, ihre Verminderung als Basopenie.

8. Bildquelle

  • "Basophile Granulozyten" mit freundlicher Genehmigung der Firma Sysmex

9. Links

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