Leukozytose
von altgriechisch: λευκός ("leukós") - weiß, κύτος ("kytos") - Höhlung, Hülle
Englisch: leukocytosis
Definition
Unter einer Leukozytose versteht man eine Erhöhung der Anzahl von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im peripheren Blut. Die Leukozytose ist eine so genannte Blutbildveränderung. Das Gegenteil einer Leukozytose ist die Leukozytopenie (ugs. Leukopenie).
Einteilung
Je nachdem, welche Zellart im Differentialblutbild vermehrt ist, unterscheidet man 5 Typen der Leukozytose:
Wenn im Rahmen einer Leukozytose unreife neutrophile Granulozyten bzw. Granulozyten-Vorstufen im peripheren Blut auftauchen, liegt eine so genannte Linksverschiebung vor.
Referenzbereich
Von einer Leukozytose spricht man ab einer Zahl von mehr als 10.000 (Frauen) bzw. 11.500 (Männer) Leukozyten pro Mikroliter Blut. Der genaue Referenzbereich ist abhängig von der Analysemethode bzw. vom Labor.
Kinder weisen deutlich höhere physiologische Leukozytenzahlen auf.
Ursachen
Eine Leukozytose kann bei verschiedenen Zuständen oder Erkrankungen auftreten. Dazu zählen:
- physiologisch
- akute und chronische Infektionen, zum Teil auch als leukämoide Reaktion
- Autoimmunerkrankungen (z.B. Kollagenosen, rheumatische Erkrankungen)
- Leukämien
- myeloproliferative Erkrankungen (z.B. essentielle Thrombozythämie, Polycythämia vera)
- Tumoren
- Herzinfarkt
- Traumen
- Stress
- Verbrennungen
- Schock
- akute Blutungen
- Splenektomie
- Medikamente (z.B. Glukokortikoide)
- Gravidität
- Zigarettenrauchen
Eine dauerhafte Leukozytose ohne erkennbare Ursachen bezeichnet man als chronisch idiopathische Neutrophilie (CIN).
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 08.02.2021