Neutrophilie
Synonym: neutrophile Granulozytose
Englisch: neutrophilia
Definition
Neutrophilie ist der Fachausdruck für eine erhöhte Zahl von neutrophilen Granulozyten im Blut. Die Neutrophilie ist die häufigste Form der Granulozytose und allgemein der Leukozytose.
Pathophysiologie
Eine Neutrophilie ist in der Regel das Zeichen einer Immunreaktion, die u.a. auf Entzündungen oder Infektionen hinweist. Bei Infektionen besteht ein erhöhter Bedarf an Neutrophilen, was zu einer verstärkten Freisetzung aus dem Knochenmark führt. Das geht mit einer Linksverschiebung einher.
Von der reaktiven Neutrophilie abzugrenzen sind die myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Hier liegt eine von Immunreaktionen entkoppelte maligne Überschussbildung funktionell defekter Zellen vor.
Ursachen
Akute Erkrankungen
- Bakterielle Infektionen (z.B. Abszesse, Sepsis)
- Pilzinfektionen
- Gewebsinfarkte (z.B. Herzinfarkt)
- Verbrennungen
- Hämolyse
- Intoxikation
Chronische Erkrankungen
- Autoimmunerkrankungen
- metastasierende Malignome
- myeloproliferative Erkrankungen
Andere Ursachen
- Hormone (Glukokortikoide, Adrenalin, G-CSF)
- Medikamente
- Akuter Blutverlust
- Stress
- Chirurgische Eingriffe
- Schwangerschaft
- körperliche Anstrengung
- chemischen Noxen, vor allem Rauchen
siehe auch: Eosinophilie, Basophilie, Lymphozytose
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