Radiosynoviorthese
Definition
Die Radiosynoviorthese, kurz RSO, dient der Behandlung entzündlicher Gelenkerkrankungen mittels radioaktiver Substanzen. Die Radiosynoviorthese ist eine nuklearmedizinische Strahlentherapie.
Prinzip
Bei der Radiosynoviorthese wird ein radioaktives Medikament (Radionuklid) mit Hilfe einer Kanüle in den Gelenkraum eingebracht. Die verwendeten Radionuklide besitzen eine maximale Strahlungsreichweite von nur wenigen Millimetern. Deshalb zerstören sie nur die oberflächlichen, entzündeten Anteile der Gelenkschleimhaut (Synovialis), ohne dass die tiefer gelegene Schichten des Gelenkknorpels geschädigt werden.
Die im Gelenk erzielte Herddosis hängt von der applizierten Akivität, der Reichweite und der Halbwertzeit der verwendeten Radionuklide ab. Die Menge des verwendeten Radionuklids richtet sich nach der Gelenkgröße und der entzündlichen Aktivität. Es stehen für die verschiedenen Gelenke unterschiedliche Substanzen zur Verfügung:
- Kniegelenk: 90Yttrium
- Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Handgelenk: 186Rhenium
- Fingergelenke: 169Erbium