Synonym: Kortison
Cortison ist ein Steroid aus der Gruppe der Glukokortikoide.
Biochemisch handelt es sich bei Cortison um die inaktive Form des Cortisols. Es entsteht physiologisch durch eine enzymatisch katalysierte Dehydrierung der OH-Gruppe am 11. C-Atom des Steranringsystems. Das verantwortliche Enzym, die renale 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase, inaktiviert Cortisol zur Aufhebung seiner mineralkortikoiden Wirkung in den Tubuluszellen des Sammelrohres. "Inaktives" Cortison ist im Gegensatz zu Cortisol nicht in der Lage an den intrazellulär lokalisierten Aldosteronrezeptor zu binden.
In der Arzneimitteltherapie wird Cortison als Prodrug verwendet. Dabei wird die Aktivität der hepatischen Isoform der 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase ausgenutzt, die Cortison in einer "umgekehrten" Reaktion (Hydrierung an C11) zu Cortisol umsetzt.
Wirkung und Indikation, siehe Glukokortikoide
Eine verminderte Aktivität der renalen 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase (z.B. in Folge Lakritzabusus) und damit einhergehende verminderte Inaktivierung von Cortisol hat das Krankheitsbild des Pseudohyperaldosteronismus zur Folge.
siehe auch: Prednison, Prednisolon
Fachgebiete: Biochemie, Endokrinologie u. Diabetologie, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 3. Oktober 2010 um 16:15 Uhr bearbeitet.
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