Englisch: aldosterone
Aldosteron ist ein in der Zona glomerulosa der Nebennierenrinde gebildetes Steroidhormon. Es ist ein Mineralokortikoid und gehört zur Gruppe der Kortikosteroide.
Aldosteron bewirkt eine gesteigerte Rückresorption von Natrium und Wasser in den Verbindungstubuli und in den Sammelrohren der Niere. In der Folge steigt das Blutvolumen und der Blutdruck. Die Änderung des Volumens ist eine träge, d.h. langsame Anpassung des Blutdrucks.
Die Synthese des Aldosterons findet in der Zona glomerulosa der Nebennierenrinde statt. Aus Cholesterin wird über die Zwischenstufe Pregnenolon durch Oxidation das Progesteron gebildet. Durch weitere Hydroxylierungen entstehen 11-Desoxycorticosteron und anschließend 18-Hydroxycorticosteron. Aus letzterem entsteht durch Oxidation das fertige Aldosteron.
Die Sekretion des Aldosterons wird durch eine Reihe von Einflüssen reguliert:
Weiterhin hemmen das atriale natriuretische Peptid (ANP) sowie Dopamin die Ausschüttung.
Die durchschnittliche Tagesmenge des sezernierten Aldosterons liegt bei 45-200 mg/d. Die Halbwertszeit im Plasma liegt bei ca. 30 Minuten, über 60 % des Aldosterons ist im Blut an Plasmaproteine gebunden. Die Ausscheidung des Aldosterons erfolgt nach Biotransformation in der Leber hauptsächlich als C3- und C18-Glucuronid.
Aldosteron stimuliert über einen intrazellulären Rezeptor (Mineralkortikoidrezeptor) der Tubulus- und Sammelrohrzellen die Expression
Durch Aktivierung des Mineralkortikoidrezeptors kommt es zu einer erhöhten Expression der Serin/Threonin-Proteinkinase SGK1. Diese Kinase sorgt dafür, dass die Ubiquitinligase NEDD4-2 phosphoryliert und damit inaktiviert wird. Daraus ergibt sich eine verminderte Ubiquitinierung des ENaC, des ROMK und der Natrium-Kalium-ATPase, welche diese Moleküle vor einem Abbau schützt.
Zusätzlich induziert Aldosteron den Thiazid-sensitiven Cotransporter, einen sekundär aktiven Na+-Cl--Transporter im distalen Nierentubulus. Das steigert die Rückresorption von Natrium, dem aufgrund des osmotischen Effektes Wasser folgt. Dadurch nimmt das Extrazellulärvolumen zu und der Blutdruck steigt. Gleichzeitig wird die Ausscheidung von Kalium und Protonen gefördert.
Im Falle einer Übersekretion von Aldosteron spricht man von einem Hyperaldosteronismus. Man unterscheidet zwischen:
Als Hypoaldosteronismus bezeichnet man eine pathologisch verminderte Aldosteronsekretion aufgrund. Man differenziert zwischen:
Bei Verdacht auf einen primären oder sekundären Hyperaldosteronismus oder einen Mineralokortikoidmangel kann einerseits das Serum-Aldosteron oder andererseits Aldosteron im 24-Stunden-Sammelurin bestimmt werden.
Fludrocortison stellt ein synthetisch hergestelltes Derivat von Aldosteron dar.
Aldosteron-Antagonisten (Spironolacton, Canrenon, Eplerenon) zählen zur Gruppe der kaliumsparenden Diuretika und werden z.B. bei primärem oder sekundärem Hyperaldosteronismus eingesetzt.
Fachgebiete: Biochemie
Diese Seite wurde zuletzt am 24. Februar 2021 um 17:24 Uhr bearbeitet.
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