Hypovolämie
Synonym: Volumenmangel
Englisch: hypovol(a)emia
Definition
Ursachen
- Blutungen
- innere Blutungen
- äußere Blutungen
- Flüssigkeitsverlust (Exsikkose)
- Polyurie (z.B. Diabetes mellitus)
- Diarrhö (z.B. bei Gastroenteritis)
- Verbrennungen
- Diuretika
- Sepsis
Pathophysiologie
Das verminderte Kreislaufvolumen führt zu physiologischen Gegenregulationen des Organismus. Die Messung des zirkulierenden Blutvolumens bzw. des Blutflusses findet u.a. in den Barorezeptoren des Herzvorhofs und der herznahen Blutgefäße, sowie im juxtaglomerulären Apparat der Niere statt. Es kommt zur Aktivierung des RAAS und zu einer vermehrten Ausschüttung von ADH (Neurohypophyse). Das sympathische Nervensystem wird stärker aktiviert (Vasokonstriktion).
Charakteristisch ist eine Zentralisierung des Kreislaufs mit ungleichmäßiger Blutversorgung des Körpers und peripherer Minderperfusion. Die Mechanismen der Gegenregulation dienen der Stabilisierung des Blutdrucks und können eine Hypovolämie mit Verlusten von etwa 20-25% des Blutvolumens kompensieren.
Bei Dekompensation entsteht ein hypovolämischer Schock (Volumenmangelschock).
Klinik
- Abfall des Blutdrucks
- Anstieg der Herzfrequenz (s. auch Schockindex)
- niedriger ZVD
- Minderperfusion peripherer Organe (z.B. kalte, blasse Extremitäten)
- erniedrigte Harnmenge (bis hin zum Nierenversagen)
Therapie
Die Hypovolämie bedarf einer Therapie durch Ausgleich des Flüssigkeitshaushaltes. Dies erfolgt durch eine für die jeweilige Ursache geeignete Volumensubstitution. Bei größeren Blutverlusten mit Abfall des Hb kann eine Bluttransfusion notwendig sein.