Synonyme: Volumenersatz, Volumentherapie, Volumenersatztherapie, "Volumengabe"
Englisch: volume replacement
Als Volumensubstitution bezeichnet man therapeutische Maßnahmen, die auf den Ausgleich verloren gegangener Körperflüssigkeit zielen, z.B. bei Diarrhö, Hypovolämie oder Schock.
Bei der Volumensubstitution werden je nach Indikation intravenös bzw. intravasal zugeführt:
Elektrolytlösungen verteilen sich eher im interstitiellen Raum und werden daher hauptsächlich angewendet, um interstitielle Flüssigkeitsdefizite auszugleichen. Um 1 ml Plasmaverlust auszugleichen, muss man ca. 4 ml Elektrolytlösung zuführen. Kolloidale Lösungen hingegen sind onkotisch wirksam und ermöglichen einen schnellen Volumenersatz bei akuten intravasalen Flüssigkeitsverlusten.
Die Art der Volumensubstitution hängt auch vom Umfang des Blutverlustes ab:
Der Flüssigkeitsbedarf ergibt sich aus der Formel:
Zur näherungsweisen Berechnung des Erhaltungsbedarfs kann bei Kindern und Erwachsenen die 4-2-1-Regel angewendet werden:
Daraus ergibt sich für ein 15 kg schweres Kleinkind beispielsweise ein Erhaltungsbedarf von 50 ml/h. Bei Fieber steigt der Flüssigkeitsbedarf pro °C Körpertemperatur um etwa 10 % an. Diese Mengen müssen zusätzlich gegeben werden.
Tags: Flüssigkeit, Volumenhaushalt
Fachgebiete: Intensivmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 13. Januar 2019 um 23:24 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.