Konstitutiv
von lateinisch: constitutum - Vereinbarung
Definition
Konstitutiv bedeutet in der Medizin "durch die Konstitution bedingt" bzw. je nach Zusammenhang "invariant", "ständig", "permanent" oder "kontinuierlich". Konstitutiv wird meist in einem physiologischen Kontext im Sinne einer normalen, gesunden Funktion verwendet.
Gegenbegriffe sind "reguliert", "bedarfsadaptiert", oder ganz allgemein "variabel".
Hintergrund
In der Genetik verwendet man den Begriff für Gene, die unter keiner oder geringer Regulation stehen. Sie werden unabhängig vom Zelltyp und den Wachstumsbedingungen in mehr oder weniger konstantem Maß transkribiert. Sogenannte Housekeeping-Gene werden in der Regel konstitutiv exprimiert.
In der Biochemie nennt man Enzyme, die fortlaufend in gleicher Menge und Aktivität vorhanden sind, konstitutive Enzyme (z.B. Cyclooxygenase 1). Sie unterscheiden sich von Enzymen, die erst auf einen äußeren Reiz hin aktiviert oder gebildet werden. Die konstitutive Aktivierung bestimmter Tyrosinkinasen spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von malignen Tumoren (Onkogenese).
In der Physiologie bezeichnet die konstitutive Sekretion die kontinuierliche Freisetzung von Proteinen aus Zellen oder Drüsen ohne äußeren Reiz.