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Kaliumsparendes Diuretikum

Englisch: potassium-sparing diuretic

1. Definition

Kaliumsparende Diuretika sind eine Gruppe von Medikamenten, die harntreibend (Diuretikum) wirken und dabei den Organismus zu vermehrter Ausscheidung von Natrium und verminderter Ausscheidung von Kalium veranlassen.

2. Wirkmechanismus

Bei den kaliumsparenden Diuretika lassen sich zwei Wirkmechanismen unterscheiden, die jeweils auf die epithelialen Natriumkanäle (ENaCs) zielen. ENaCs sorgen in den Sammelrohren der Niere für die passive Rückresorption von Natriumionen.

2.1. Hemmung der ENaC-Expression

Aldosteronantagonisten hemmen die Wirkung von Aldosteron, in dem sie statt des Mineralkortikoids an die intrazellulären Aldosteron-Rezeptoren binden. Dadurch vermindern sie die Expression von ENaCs im Sammelrohr. In der Folge wird die Natriumrückresorption deutlich reduziert, die Kaliumausscheidung hingegen vermindert.

2.2. Direkte ENaC-Hemmung

Aldosteron-unabhängige kaliumsparende Diuretika wirken im spätdistalen Tubulus und in den proximalen Abschnitten der Sammelrohre. Dort hemmen sie die ENaCs. Durch den verminderten Natriumeinstrom in die Tubulusepithelzellen wird die Austauschgeschwindigkeit der Natrium-Kalium-Pumpe auf ihrer basalen (dem Blutkapillaren zugewandten) Seite vermindert. Dadurch wird effektiv Kalium eingespart, der Einfluss auf die Diurese des Natriums ist klein.

3. Substanzen

3.1. Aldosteronantagonisten

Vertreter aus der Gruppe der Aldosteronantagonisten sind:

3.2. ENaC-Hemmer

Als Aldosteron-unabhängige kaliumsparende Diuretika werden eingesetzt:

Beide Substanzen werden ausschließlich per os gegeben und sind in Deutschland nur als Kombinationspräparate erhältlich, meist mit Thiaziden (z.B. Dytide®, Moduretik®).

4. Indikationen

Meistens werden kaliumsparende Diuretika in Kombination mit einem Thiaziddiuretikum zur Therapie einer arteriellen Hypertonie angewendet. Dadurch soll einer Hypokaliämie unter Thiaziden vorgebeugt werden. Im Gegensatz zu einem Thiaziddiuretikum und einem Schleifendiuretikum kann ein kaliumsparendes Diuretikum auch mit einem Herzglykosid kombiniert werden. Weitere Indikationen sind u.a.:

5. Nebenwirkungen

Kaliumsparende Diuretika können prinzipiell zu einer Hyperkaliämie führen. Eine Anwendung zusammen mit ACE-Hemmern, Sartanen und Kaliumpräparaten sollte daher auf jeden Fall vermieden werden.

Gelegentlich kann es unter der Therapie mit kaliumsparenden Diuretika zu unspezifischen gastrointestinalen Nebenwirkungen kommen (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö). Weitere möglichen Nebenwirkungen sind u.a.:

6. Kontraindikationen

7. Wechselwirkungen

Stichworte: Diuretikum
Fachgebiete: Arzneimittel, Urologie

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21.03.2024, 09:00
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