Synonyme: β-Adrenozeptorblocker, Betarezeptorenblocker, Beta-Adrenorezeptor-Antagonist
Englisch: beta-receptor blocker, β-blocker
Betablocker sind Derivate des Phenoxypropanolamins, die als Arzneistoffe verwendet werden. Sie können selektiv oder unselektiv β-Adrenozeptoren des menschlichen Organismus blockieren. Sie wirken demnach als Antagonisten natürlicher oder synthetischer β-Sympathomimetika.
Je nach Selektivität gegenüber den verschiedenen β-Rezeptoren unterscheidet man verschiedene Gruppen von Betablockern:
Wirkstoff | Tagesdosis (mg) | Gabe (Tag) | Eliminationshalbwertszeit (h) | Eliminationsweg | Selektivität | |
---|---|---|---|---|---|---|
Atenolol | 50-100 | 1 | 6-8 | renal (Kreatinin-Clearance < 35 ml/min)* | β1 | |
Betaxolol | 10-20 | 1 | 14-22 | > hepatisch | β1 | |
Bisoprolol | 2,5-10 | 1 | 10 | hepatisch / renal | β1 | |
Carvedilol | 12,5-25 | 1 | 4-5 | > hepatisch | unselektiv | |
Celiprolol | 200-400 | 1 | 5-7 | renal (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min)* | β1-Antagonist & β2-Agonist | |
Metoprolol | 50-200 | 1-2 | 3-4 | > hepatisch | β1 | |
Nebivolol | 5 | 1 | ca. 24 | hepatisch / renal | β1 | |
* Dosisanpassung erforderlich |
Betablocker finden u.a. in der Therapie von kardialen und endokrinen Erkrankungen Verwendung:
Die bekannten Nebenwirkungen sind nach Absetzen der Betablocker in der Regel reversibel. Bekannte Nebenwirkungen sind im Folgenden aufgeführt:
Eine Metaanalyse von 13 randomisierten, doppelblinden Studien stellte fest, dass unter den zahlreichen angegebenen unerwünschten Arzneimittelwirkungen lediglich eine Handvoll unter Betablockern häufiger beobachtet wurden als unter Placebo.[1]
So traten z.B. Impotenz, Gewichtszunahme, Kopfschmerz und Fatigue in der Placebo- und Verumgruppe mit der gleicher Häufigkeit auf. Depressionen, Schlaflosigkeit, Palpitationen oder Brustschmerz wurden sogar signifikant seltener beobachtet. Lediglich Schwindel, Hyperglykämie, Claudicatio intermittens, Durchfall und Bradykardie traten unter der Therapie mit Betablockern häufiger auf als unter Placebo. Als mögliche Ursache dieser "falschen" Nebenwirkungen geben die Autoren den Nocebo-Effekt, ausgelöst durch Warnungen in Beipackzettel, Medien sowie durch Arzt und Apotheker, an.
Betablocker sind üblicherweise gut verträglich. Im folgenden sind die bekanntesten Gegenanzeigen aufgelistet:
Tags: Wirkstoffgruppe
Fachgebiete: Arzneimittel, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 16. November 2020 um 19:59 Uhr bearbeitet.
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