Carteolol
Handelsnamen: Arteoptic® u.a.
Englisch: carteolol
Definition
Carteolol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der nicht-selektiven Betablocker. Er wird als Antihypertensivum zur Normalisierung des erhöhten Blutdrucks, zur Verringerung der Herzbelastung sowie im Rahmen der Therapie von Augenerkrankungen eingesetzt.
Chemie
Carteolol hat die Summenformel C16H24N2O3. Die chemische Bezeichung lautet (RS)-5-[2-Hydroxy-3-(tert-butylamino)propoxy]-3,4-dihydro-1H-chinolin-2-on. In Arzneimitteln wird der Wirkstoff als Carteololhydrochlorid verwendet.
Wirkmechanismus
Als nicht-selektiver Betablocker wirkt Carteolol an Beta-1-Rezeptoren des Herzens und anderen Beta-Rezeptoren, indem es die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin verdrängt. Die Wirkung bei Augenerkrankungen beruht vermutlich auf einer Reduktion der Kammerwassersekretion. Der genaue Wirkmechanismus ist immer noch Gegenstand der Forschung.
Pharmakokinetik
Carteolol weist eine Bioverfügbarkeit von 85% auf. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit beträgt fünf bis sieben Stunden. Der Arzneistoff wird zu 50 bis 70% renal eliminiert.
Indikationen
Je nach Form der Verabreichung – oral bzw. am Auge - ist das Arzneimittel bei folgenden Erkrankungen indiziert:
Darreichungsform
Das Arzneimittel wird in Form von Augentropfen bzw. Filmtabletten appliziert.
Nebenwirkungen
- Überempfindlichkeit: lokale Reaktionen am Auge, Augenreizung, trockenes Auge
- vorübergehende Sehstörungen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Müdigkeit, Schlafstörungen
- Depressionen
- Hypotonie
- Herzrhythmusstörungen, Bradykardien
- Bronchospasmen, Atembeschwerden
- Raynaud-Symptomatik
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Diarrhoe, Obstipation
- latenter Diabetes mellitus
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Atemwegserkrankungen, Asthma, chronische Lungenerkrankungen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Schock, Herzinsuffizienz, Sinusknotensyndrom, Herzinfarkt
- Azidose
- Phäochromozytom
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