Filmtablette
Synonym: Lacktablette
Definition
Eine Filmtablette ist eine Form der Tablette, bei welcher der Tablettenkörper mit einer dünnen Polymerschicht überzogen ist.
Galenik
Im Gegensatz zum Dragée hat die Filmtablette keinen Zuckerüberzug, sondern wird mit Filmbildnern überzogen (Coating). Der Polymerüberzug dient der Stabilisierung und dem Schutz des Tablettenkörpers und erleichtert das Schlucken. Er kann auch einen unangenehmen Geschmack überdecken. Für die Geschmackskaschierung werden magensaftlösliche Polymere verwendet; ein Beispiel hierfür ist Eudragit E, ein Copolymer aus Dimethylaminoethylmethacrylat, Butylmethacrylat und Methylmetacrylat.
Durch Umhüllung mit säureresistenten Polymeren kann eine Filmtablette auch magensaftresistent sein - dann wird der Wirkstoff erst im Dünndarm freigesetzt. Eine Säureresistenz kann durch Einsatz verschiedener Acrylat-Copolymere wie Eudragit S oder Eudragit L, aber auch durch Cellulose-Derivate wie Celluloseacetat und Hydroxypropylmethylcellulosephthalat erreicht werden.
Ein Überzug kann auch der Retardierung, also einer verlängerten Wirkstofffreisetzung dienen. Hierfür kann u.a. Eudragit RL, ein Copolymer aus Ethylacrylat, Methylmethacrylat und Trimethylaminoethylmethacrylatchlorid (TAMCI) verwendet werden. Das Polymer ist eigentlich unlöslich; durch das TAMCI kann jedoch Wasser in die Hülle eindringen, was eine langsame und kontrollierte Diffusion und somit Freisetzung des Wirkstoffs ermöglicht.
Herstellung
Filmtabletten können in verschiedenen Maschinen überzogen werden. "Klassisch" ist das Überziehen in einem Trommelcoater wie dem Glatt-Coater. Das Überziehen ist aber auch in einem Wirbelschichter möglich.
siehe auch: Filmbildner, Coating
um diese Funktion zu nutzen.