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Synonyme: portale Hypertonie, Pfortaderhochdruck
Englisch: portal hypertension
Eine portale Hypertension besteht bei Erhöhung des Druckes in der Pfortader auf über 12 mmHg (normal 3-6 mmHg).
Die portale Hypertension kann nach der Lokalisation der Ursache eingeteilt werden:
Die Leberzirrhose ist hierbei die häufigste Ursache einer portalen Hypertension.
Bei Vorliegen einer portalen Hypertension ist der Strömungswiderstand in der Leberstrombahn erhöht. Ein regelrechter Abfluss des Blutes und der Lymphe der Leber ist nicht mehr gewährleistet.
Im Bemühen der Aufrechterhaltung des Kreislaufs nutzt der Organismus vermehrt die unter normalen Umständen brachliegenden portokavalen Anastomosen zwischen hepatischem und systemischem Kreislauf. Dies führt zur Ausbildung typischer Komplikationen:
Eine weitere schwerwiegende Komplikation der portalen Hypertension ist die Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle, die als Aszites bezeichnet wird.
Die Stauung des Blutes in der Leberstrombahn führt durch einen Rückstau im Pfortaderkreislauf zu einer moderaten Splenomegalie. Durch die längere Verweildauer des gestauten Blutes in der Milz kommt es zu einem erhöhten Zerfall von Thrombozyten, der sich in Form einer Thrombozytopenie bemerkbar macht.
Die ausbleibende Entgiftung des Blutes durch die Leber führt bei längerem Bestehen der portalen Hypertension zur Ausbildung einer hepatischen Enzephalopathie, da beispielsweise das toxische Ammoniak über den systemischen Kreislauf ungehindert in das Gehirn gelangt.
In Folge gesteigerter Lungenperfusion kann es zudem zu einer portopulmonalen Hypertension kommen.
Die Diagnose der portalen Hypertonie ist aufgrund von Anamnese, körperlicher Untersuchung und typischer komplikationsbedingter Symptomatik heraus zu stellen. Zur Darstellung möglicherweise vorliegender Gefäßanomalien in der Leber eignet sich die Sonographie bzw. Doppler-Sonographie.
Tags: Hochdruck, Hypertension, Leber, Pfortader
Fachgebiete: Gastroenterologie
Diese Seite wurde zuletzt am 7. Oktober 2018 um 13:33 Uhr bearbeitet.
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