Lungenperfusion
von lateinisch: perfundere - übergiessen, überschütten
Synonyme: Lungendurchblutung, pulmonale Perfusion
Definition
Unter der Lungenperfusion, kurz Q, versteht man die Durchblutung der Lunge. Sie ist für den pulmonalen Gasaustausch genau so wichtig wie die Ventilation. Beide Größen stehen über das Ventilations-Perfusions-Verhältnis (V/Q-Verhältnis) miteinander in Zusammenhang.
Physiologie
Die Lunge erhält desoxygeniertes Blut über die beiden Lungenarterien (Arteriae pulmonales) und gibt es oxygeniert wieder über die Lungenvenen (Venae pulmonales) an das linke Herz ab. Durch den geschlossenen Lungenkreislauf ist die Lungenperfusion vom Fördervolumen des Herzens abhängig und entspricht dem jeweiligen Herzzeitvolumen.
Die Lungenperfusion wird über spezielle Regulationsmechanismen auf den Sauerstoffbedarf des Körpers abgestimmt. In körperlicher Ruhe werden nur ca. 50 % der Lungenkapillaren durchblutet. Bei körperlicher Anstrengung mit gesteigertem Sauerstoffbedarf erhöht sich die Lungendurchblutung durch Einschaltung von Reservekapillaren. Diesen Mechanismus bezeichnet man als kapilläres Recruitment.
Umgekehrt löst eine alveoläre Hypoventilation eine Vasokonstriktion der zuleitenden Lungengefäße und damit eine Verminderung der Lungendurchblutung aus. Diesen Zusammenhang nennt man Euler-Liljestrand-Mechanismus.
Die Lungenperfusion ist in aufrechter Körperposition nicht in allen Lungenabschnitten gleich, sondern regional unterschiedlich. Die basalen Abschnitte der Lunge sind stärker durchblutet als die Lungenspitze.
Klinik
Die Lungendurchblutung kann mithilfe der Lungenperfusionsszintigraphie visualisiert werden.