Pindolol
Handelsnamen: Visken®, Betapindol®, Cardilate®, Decreten®, Durapindol®, Glauco-Visken®, Viskaldix® u.v.a.
Englisch: pindolol
Definition
Pindolol gehört zur Gruppe der Betablocker und Antiarrhythmika der Klasse II, und ist bei verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen indiziert.
Chemie
Pindolol hat die Summenformel C14H20N2O2 und eine molare Masse von 248,32 g/mol.
Wirkmechanismus
Durch eine Blockade von Beta-1-Rezeptoren im Herzen werden die Herzfrequenz (Chronotropie), die Leitungsgeschwindigkeit (Dromotropie), die Kontraktilität des Herzmuskels (Inotropie) und auch die Erregbarkeit des Herzens (Bathmotropie) verringert. Die Wirkung der Transmitter Noradrenalin und Adrenalin wird so beeinflusst, dass eine Vasodilatation mit einem damit zusammenhängenden Absinken des Blutdrucks einhergeht. Aufgrund dessen, dass Pindolol ein nicht-selektiver Betablocker ist, werden auch pulmonale Beta-2-Rezeptoren inhibiert. Dadurch kann es zu Bronchospasmen kommen. Außerdem kennzeichnet diesen Betablocker seine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA). Dies bedeutet, dass er ein partieller Antagonist an Betarezeptoren ist, die zusätzlich adrenerg stimulierend wirken.
Pharmakokinetik
Pindolol kann sowohl oral als auch intravenös verabreicht werden. Die Bioverfügbarkeit beträgt bis zu 95%, die Plasmaproteinbindung 60%. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch, wobei Pindolol eine durchschnittliche Plasmahalbwertszeit von vier Stunden zeigt. Anschließend wird der Wirkstoff hauptsächlich renal eliminiert.
Indikationen
Darüber hinaus wird Pindolol in Form von Augentropfen zur Therapie des Glaukoms eingesetzt.
Nebenwirkungen
- Bradykardie
- Asthmaanfälle wegen Bronchokonstriktion durch Blockade pulmonaler Beta-2-Rezeptoren
- Hypoglykämierisiko bei Diabetikern wegen Glykogenolysehemmung durch Blockade von Beta-2-Rezeptoren
Kontraindikationen
- AV-Block
- Hypotonie
- Bradykardie
- Asthma, COPD
- Diabetes mellitus
- Hyperthyreose
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