Diurese
von altgriechisch: διά ("diá") - durch und οὐρέω ("uréō") - harnen
Englisch: diuresis
Definition
Als Diurese bezeichnet man in der Physiologie Funktionszustände der Niere, bei denen es zu einer Erhöhung des Urinzeitvolumens, d.h. zu einer vermehrten Wasserausscheidung kommt.
Den Ruhe- bzw. Normalzustand der Nierentätigkeit nennt man Antidiurese.
Im weiteren Sinn wird der Begriff in der Medizin häufig verwendet, um generell den Prozess der Harnbildung bzw. -ausscheidung zu benennen.
Einteilung
...nach physiologischem Mechanismus
- Wasserdiurese: vermehrte Wasserausscheidung über die Nieren, die mit einer Hypoosmolarität des Harns einhergeht - als Kompensationsreaktion auf eine massive Zufuhr hypotoner Flüssigkeit (z.B. Wasser)
- Druckdiurese: vermehrte Wasserausscheidung bei Anstieg des arteriellen Mitteldrucks
- Osmotische Diurese: vermehrte Wasserausscheidung durch osmotisch wirksame Substanzen
...nach eliminierter Komponente
Klinik
Die künstlich, d.h. medikamenös gesteigerte Diurese als Therapiemaßnahme bei Vergiftungen nennt man forcierte Diurese. Medikamente, welche eine Diurese induzieren bzw. verstärken, bezeichnet man als Diuretika.
Fachgebiete:
Physiologie, Urologie
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