Druckdiurese
Definition
Die Druckdiurese ist eine Form der Diurese, die durch den Anstieg des arteriellen Mitteldrucks ausgelöst wird. Sie führt zu einem Anstieg des Urinzeitvolumens bei verminderter Harnosmolalität.
Physiologie
Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist durch die Autoregulationsmechanismen der Niere in einem Blutdruckbereich von 80-180 mmHg nahezu konstant, d.h. die Durchblutung der Niere bleibt zwischen diesen Druckwerten konstant. Die Druckdiurese kann daher nicht durch einen Anstieg der GFR erklärt werden. Für dieses Phänomen gibt es unterschiedliche Erklärungsmodelle.
Ein Erklärungsansatz ist, dass die Autoregulation nicht auf die juxtamedullären Glomeruli und das Nierenmark übertragbar ist. Ihre Durchblutung soll geringer oder gar nicht reguliert sein. Bei erhöhtem Blutdruck kommt es dann durch den gesteigerten Blutfluss zum Abtransport von osmotisch aktiven Teilen aus dem Interstitium des Nierenmarks. Dadurch verringert sich die durch den Gegenstrommechanismus aufgebaute Hyperosmolarität. Durch den Abtransport von Elektrolyten (z.B. NaCl) und Flüssigkeit normalisiert sich bei Bluthochdruck das Extrazellulärvolumen. In der Folge kommt es zu einer verminderten Wasserrückresorption, wodurch mehr Wasser mit dem Urin ausgeschieden wird.