Harnosmolalität
Synonym: Urinosmolalität
Definition
Die Harnosmolalität ist die Osmolalität des Urins. Sie wird hauptsächlich durch Natrium (25%) und Harnstoff (50%) bestimmt und im Filtrationsbereich der Niere geregelt. Die Regulation erfolgt durch ADH und über das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System.
Hintergrund
Die Harnosmolalität lässt Rückschlüsse auf die Nierenfunktion zu. Ist die Harnosmolalität hoch, d.h. die Anzahl der wasseranziehenden gelösten Teilchen pro Gewichtseinheit Lösungsmittel erhöht, ist der Urin hyperton. Die Niere befand sich dann in einem Zustand, in dem sie Wasser einsparen musste (Antidiurese). Der umgekehrte Fall, also die Diurese, bezeichnet die erhöhte Wasserausscheidung, der Urin ist hypoton, die Osmolalität niedrig. Gesunde scheiden pro 24 Stunden etwa 1-1,5 l Urin mit einer Osmolalität von 450-600 mosmol/kg aus. Bei vollständigem Flüssigkeitsentzug kann das Urinvolumen auf ca. 500 ml sinken und die Harnosmolalität auf 1.000-1.200 mosmol/kg steigen.
Die Zusammensetzung des Urins wird vor allem durch die Resorptionsvorgänge im proximalen Nierentubulus und die Konzentrierung des Harns im Sammelrohr bestimmt.
Material
Zur Bestimmung der Harnosmolalität werden 5 ml Urin benötigt.
Referenzbereich
- Normwert: 50 bis 1.200 mosmol/kg
Interpretation
In der Nephrologie wird die Harnosmolalität zur Differentialdiagnose der polyurisch-polydiptischen Syndrome (Überprüfung der distalen Tubulusfunktion) herangezogen. Die dient der Beurteilung des Konzentrierungsvermögens der Nieren.
Erniedrigte Harnosmolalität
Erhöhte Harnosmolalität
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 12.04.2021
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