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Epithelialer Natriumkanal

(Weitergeleitet von ENaC)

Synonyme: SCNN1, ASSC
Englisch: epithelial sodium channel non-neuronal 1(SCNN1), amiloride-sensitive sodium channel (ASSC)

1. Definition

Ein epithelialer Natriumkanal, kurz ENaC, ist ein Ionenkanal, der hauptsächlich für Natriumionen durchlässig ist.

2. Biochemie

Der epitheliale Natriumkanal ist als Heterotrimer aus drei homologen Untereinheiten (α, β, γ) aufgebaut. Diese Untereinheiten werden von drei Genen kodiert:

Jede Untereinheit besteht aus 2 Transmembran-Helices und einer extrazellulären Schleife. Der ENaC ist v.a. für Natriumionen aber auch für Lithiumionen und Protonen durchlässig. Er ist im Grundzustand geöffnet (konstitutiv aktiver Kanal).

Des Weiteren existiert eine δ-Untereinheit, die statt der α-Untereinheit eingebaut werden kann. Diese Sonderform des ENaC findet man in Pankreas, Hoden, Lunge und Ovarien. Die Funktion ist derzeit (2020) unklar.

3. Funktion

Der epitheliale Natriumkanal ist v.a. an der Resorption von Natriumionen an den Sammelrohren der Niere beteiligt.

Weiterhin findet sich ENaC in der apikalen bzw. luminalen Membran von Epithelzellen der Lunge, des Genitaltraktes und des Kolons. Dort dient er der Regulation der Osmolarität sowie der zellulären Homöostase.

Epitheliale Natriumkanäle im Gehirn spielen außerdem eine Rolle bei der Blutdruckregulation. In der Haut befindet sich ENaC v.a. im Zytoplasma von Keratinozyten und Talgdrüsen sowie in der apikalen Membran von Epithelzellen der Ausführungsgänge von Schweißdrüsen. Des Weiteren kommt ENaC auch in den Mikrovilli der Geschmacksrezeptoren der Zunge vor und spielt eine Rolle bei der Salzwahrnehmung.

4. Regulation

Die Aktivität von ENaC im Kolon und in der Niere wird durch das Mineralokortikoid Aldosteron moduliert. Weiterhin wird ENaC in der Niere durch das atriale natriuretische Peptid gehemmt, was zu Natriurese und Diurese führt. Bei der Regulation von ENaC spielen außerdem WNK-Kinasen (u.a. SGK1) eine wichtige Rolle.[1]

5. Klinik

Gain-of-Function-Mutationen der β- oder γ-Untereinheit von ENaC führen zum Liddle-Syndrom (Pseudohyperaldosteronismus). Weiterhin können Mutationen zum autosomal-rezessiv vererbtem Pseudohypoaldosteronismus Typ 1 führen.

Interaktionen von ENaC mit CFTR sind von pathophysiologischer Relevanz bei der zystischen Fibrose (CF). Durch den CFTR-Defekt wird ENaC hochreguliert und verstärkt die Symptome bei Patienten mit CF.

6. Pharmakologie

ENaC wird durch Amilorid und Triamteren blockiert.

7. Quellen

Stichworte: Aldosteron, Ionenkanal, Kanal, Niere
Fachgebiete: Biochemie

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