Hyperaldosteronismus
Englisch: hyperaldosteronism
Definition
Als Hyperaldosteronismus bezeichnet man Krankheitszustände, die mit einer erhöhten Ausschüttung von Aldosteron einhergehen.
Formen
Die Überproduktion kann aus Störungen in der Nebennierenrinde oder außerhalb der Nebennierenrinde resultieren. Demnach unterscheidet man:
- primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom)
- sekundärer Hyperaldosteronismus
Symptome
Die Symptome einer überschießenden Aldosteronproduktion ergeben eine klassische Trias bestehend aus:
Diagnostik
Wichtigstes Ziel der Diagnostik ist es, zwischen primärer und sekundärer Form des Hyperaldosteronismus zu unterscheiden, da sich hieraus entscheidende therapeutische Konsequenzen ableiten.
Basisdiagnostik
Basisdiagnostik ist die Bestimmung der Konzentrationen des Aldosterons und des Renins im Serum. Hieraus kann der Aldosteron-Renin-Quotient berechnet werden. Die weitere Diagnostik ergibt sich aus diesen Befunden. Beim primären Hyperaldosteronismus ist die Aldosteronkonzentration erhöht, die Reninkonzentration hingegen erniedrigt. Bei sekundären Formen sind sowohl Aldosteron als auch Renin erhöht.
Funktionstests
- Captopril-Test: Bei grenzwertigen Befunden ist die Durchführung eines Captopril-Tests hilfreich. Dem liegenden Patienten werden 25 mg des ACE-Hemmers Captopril oral gegeben. Anschließend erfolgen die Blutdruckmessung, eine Blutentnahme und Bestimmungen der Aldosteronkonzentration sowie der Plasmarenin-Aktivität zu den Zeitpunkten 0 und 120 Minuten.
- Aldosteron-Suppressionstest: Alternativ bietet sich auch ein Aldosteron-Suppressionstest an, der auch als NaCl-Belastungstest bezeichnet wird. Bei gesunden Patienten erfolgt durch die intravenöse Zufuhr von Natriumchlorid eine Suppression der Reninausschüttung, die im weiteren Verlauf zu einem Abfall des Aldosteronspiegels führt. Bei Patienten mit Aldosteron-produzierendem Adenom bleibt der Aldosteronspiegel hingegen unverändert.
Differentialdiagnostik
Differentialdiagnostisch ist der durch Hemmung der 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase hervorgerufene Pseudohyperaldosteronismus abzugrenzen.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Form und Ursache des Hyperaldosteronismus.
Ein primärer, idiopathischer Hyperaldosteronismus kann medikamentös mit Aldosteronantagonisten wie Spironolacton oder Eplerenon (Off-Label) eingestellt werden. Bei einem aldosteronproduzierenden Nebennierenadenom kommt eine unilaterale Adrenalektomie oder eine medikamentöse Therapie in Betracht.
Beim sekundären Hyperaldosteronismus steht die Behandlung der auslösenden Ursache im Vordergrund.