Naproxen
Handelsnamen: Aleve®, Dysmenalgit®, Miranax® u.v.a.
Englisch: Naproxen
Definition
Naproxen ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), der vor allem bei der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen eingesetzt wird.
Chemie
Die genaue chemische Bezeichnung (IUPAC-Name) von Naproxen lautet: (S)-2-(6-Methoxy-2-naphthyl)propionsäure
Die Summenformel des Stoffes ist C14H14O3 und die molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt 230,259 g/mol.
Wirkmechanismus
Als nichtsteroidales Antiphlogistikum wirkt Naproxen über die unselektive Hemmung der Cyclooxygenasen (COX) 1 und 2. Diese Enzyme sind für die Bildung von Prostaglandinen aus Arachidonsäure verantwortlich, denn sie bewirken den ersten Schritt der komplexen Reaktion, die Bildung von Prostaglandin-H2 aus Arachidonsäure. Die Hemmung der Cyclooxygenase führt hierdurch zu einer verminderten Bildung von Prostaglandinen, die als Mediator unter anderem für die Vermittlung von Schmerz, Fieber und die Verstärkung entzündlicher Prozesse, aber auch für die Einleitung der Wehen, und den Schutz der Magenschleimhaut (über PGE2) verantwortlich sind.
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese führt auch zu einer vermehrten Bildung von Leukotrien aus der überschüssigen Arachidonsäure. Dies erklärt einige der Nebenwirkungen der NSAR (unter anderem das sogenannte Analgetikaasthma).
Pharmakokinetik
Naproxen wird oral appliziert und erreicht im Körper eine Bioverfügbarkeit von ca. 95%. Es wird zu 99% proteingebunden transportiert und hepatisch zu 6-Desmethylnaproxen verstoffwechselt. Anschließend wird es renal ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 12-15 Stunden.
Im Tiermodell konnte für Naproxen eine LD50 von 248 mg/kg für die orale Applikation bei der Ratte festgestellt werden.
Anwendungsgebiete
Naproxen besitzt ein breites Anwendungsspektrum und wird vor allem bei der Behandlung von rheumatischen Erkrankungen, Fieber und Schmerzen eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind:
- Gicht
- Schmerzen bei kleineren Operationen
- Menstruationsbeschwerden
- paroxysmale Hemikranie
- Hemicrania continua
- Ankylosierende Spondylitis
- Dysmenorrhoe
- Bursitiden
- Tendinitiden
- Juvenile Arthritis
- Migräneanfall
Nebenwirkungen
Vor allem bei längerer Anwendung in höheren Dosen kann es zu Nebenwirkungen kommen, hierzu zählen unter anderem:
- Analgetikaasthma
- Ulcus ventriculi
- Kopfschmerzen
- psychische Veränderungen
- Appetitlosigkeit
- Schwindel
- Müdigkeit
- allergische Reaktionen
Kontraindikationen
Beim Vorliegen folgender Erkrankungen ist die Gabe von Naproxen kontraindiziert:
- Ulcus ventriculi
- Allergie auf NSAR
- schwere Leberfunktionsstörungen
- schwere Nierenfunktionsstörungen
- Morbus Parkinson
- Blutungen
um diese Funktion zu nutzen.